Hinz&Kunzt-Randnotizen :
Danke Hamburg!

Matthias wartet gemeinsam mit anderen Hinz&Künztlern vor unseren Verteiebsräumen auf die Auszahlung der Überlebenshilfe. Natürlich mit Abstand. Foto: Mauricio Bustamante

Diese Woche gehört für uns zu einer der schönsten seit langem – trotz Corona. Vielleicht sogar wegen Corona? Wir haben in diesen Tagen eine überwältigende Solidarität erfahren: Unser Corona-Fonds ist so prall gefüllt, wie wir es nicht zu hoffen wagten – und wir können Obdachlosen ein Zimmer im Hotel anbieten.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben schon etwa 40 Menschen, die vor ein paar Tagen noch ihre Nacht auf der Straße verbracht haben, in einem Hotelbett geschlafen – und wenn sie wollten, in einem Einzelzimmer. Es ist nämlich etwas passiert, wovon Sozialarbeiter*innen träumen: Geld zu haben, damit man Obdachlosen ein Zimmer anbieten kann. Möglich gemacht haben das die Reemtsma Cigarettenfabriken.

Sie haben der Alimaus und uns jeweils 150.000 Euro gespendet, um Obdachlose unterzubringen – und wenn sie es wollen in Einzelzimmern. Wie der Zufall es will, hatten wir gerade zu diesem Zeitpunkt das Angebot eines Hotels, bei ihm Betten zu belegen. Wir haben natürlich sofort zugegriffen. Aber das Ganze managen wir nicht alleine: Die Straßensozialarbeiter*innen Hamburgs sind mit im Boot. Sie kennen die Obdachlosen am besten, vermitteln sie und bleiben auch im Hotel ihre Ansprechpartner*innen. Die Diakonie wiederum hat extra einen Kollegen bereitgestellt, der neue Hotels akquiriert und alles koordiniert.

Unser Ziel wurde übertroffen

Und dann der Corona-Fonds: Wir sind glücklich und überwältigt von Ihrer Hilfsbereitschaft. Unser Ziel war ja, allen für die Hinz&Künztler*innen im April eine Überlebenshilfe von 100 Euro auszahlen zu können. Damals zitterten wir, ob wir das auch schaffen würden. Aber wir haben die angepeilten 53.000 Euro nicht nur geknackt, wir haben sie übertroffen. Die genaue Summe wissen wir noch nicht, nur so viel, dass wir darüber liegen. Somit können wir auch in den kommenden Wochen eine Überlebenshilfe auszahlen. Der Corona-Fonds schließt deshalb am 16. April – genau einen Monat, nachdem wir ihn aufgelegt hatten. Nur dass wir uns nicht falsch verstehen: Spenden brauchen wir natürlich immer, aber eben nicht mehr für die Überlebenshilfe.

Zum weiteren Vorgehen: Demnächst zahlen wir zum zweiten Mal eine Überlebenshilfe aus, und falls wir auch im Mai noch nicht drucken, könnten wir nachlegen. Sollten wir doch wieder gedruckt auf die Straße kommen, können wir die Verkäufer*innen beim Neustart unterstützen. Und da sich die Krise bestimmt bis in den Sommer  ziehen wird, haben wir sogar noch eine Reserve. Danke Hamburg! Wir wünschen Ihnen allen zu Ostern das Allerbeste!

 

Autor:in
Birgit Müller
Birgit Müller
Birgit Müller hat 1993 Hinz&Kunzt mitgegründet. Seit 1995 ist sie Chefredakteurin.