Täter, Profiteure, Zuschauer: Eine Datenbank der Landeszentrale für politische Bildung sammelt Namen und Orte – und vervollständigt damit den Blick auf Hamburg im Nationalsozialismus.
Hamburgs NS-Geschichte ist überall. Wir sind in der Dammtorstraße verabredet, in der Landeszentrale für politische Bildung. Vor den Cafés nebenan sitzen Menschen in der Frühlingssonne. Dammtorstraße Nr. 25: zur NS-Zeit die Schulbehörde. Nr. 36: einst ein jüdisches Geschäft, das die Nazis „arisierten“. Und dazwischen die Staatsoper, die der damalige Intendant auf NS-Linie brachte.
Seit vielen Jahren arbeitet die Landeszentrale an einer Topografie der Stadtgesellschaft im Nationalsozialismus. Zuerst die Veröffentlichungsreihe zum bundesweiten Erinnerungsprojekt „Stolpersteine“. Dann die Karte mit den Zwangsarbeitslagern in Hamburg. Und schließlich die Datenbank mit den „Dabeigewesenen“. Sie wird seit neun Jahren gefüllt, versammelt inzwischen rund 950 Kurzprofile und kann nach Personen und Straßennamen durchsucht werden. Ein fortlaufendes wissenschaftliches Projekt, ein Ende ist nicht geplant.
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