Mehrere Hilfsangebote für Obdachlose müssen derzeit eine Zwangspause einlegen. Der Grund sind zwei Infektionen mit dem Coronavirus in der Belegschaft der Caritas und entsprechende Quarantänemaßnahmen.
Zwei Corona-Infektionen in der Abteilung für Wohnungslosenhilfe der Caritas und damit verbundene Quarantänemaßnahmen legen gerade wichtige Hilfsangebote für Obdachlose in Hamburg lahm. Das Zahn- und das Krankenmobil für Obdachlose werden frühestens am 9. November wieder im Einsatz sein, hat Caritas-Sprecher Timo Spiewak gegenüber Hinz&Kunzt bestätigt. Bis dahin werde auch die Straßensozialarbeit pausieren. Zwischenzeitlich sei sogar überlegt worden, die Krankenstube für Obdachlose im alten Hafenkrankenhaus auf St. Pauli zu schließen. „Wir konnten den Betrieb aber mit anderem Personal aufrecht erhalten“, erklärt Spiewak.
Nicht betroffen sei hingegen die Schwerpunktpraxis für Obdachlose im Münzviertel sowie die Zahnambulanz im Hafenkrankenhaus. Glücklicherweise sei die medizinische Versorgung der Obdachlosen in Hamburg auch durch ehrenamtliche Angebote wie das Gesundheitsmobil der Alimaus und das Arztmobil sichergestellt, sagt Spiewak.
Mitarbeiter*innen nach Abteilungstreffen in Quarantäne
Hintergrund der Maßnahmen ist ein Abteilungstreffen der Caritas-Mitarbeiter*innen am Montag vergangener Woche. Anschließend habe sich herausgestellt, dass ein*e Teilnehmer*in mit dem Coronavirus infiziert gewesen sei. Bei weiteren Tests auf das Virus sei eine Infektion bei einer weiteren Mitarbeiter*in festgestellt worden. „Es ist aber nicht klar, ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt“, sagt Spiewak. Beiden Mitarbeiter*innen gehe es den Umständen entsprechend gut.
Bei dem Treffen seien alle geltenden Coronaregeln eingehalten worden, betont der Caritas-Sprecher. Dennoch seien die Regeln im Haus nun noch einmal verschärft worden: So gelte nun eine Maskenpflicht bei allen Zusammentreffen, die Möglichkeiten zur Arbeit aus dem Homeoffice seien nochmals ausgebaut worden.