178.000 Menschen in Deutschland leben in Wohn- oder Notunterkünften. Die Zahl ist Teil einer umfangreichen Statistik, die erstmals Daten von Ländern und Kommunen auf Bundesebene zusammenfasst. Sie soll künftig einmal pro Jahr veröffentlicht werden.
Am 31. Januar 2022 lebten bundesweit 178.000 Menschen in Wohn- oder Notunterkünften. Das hat das Statistische Bundesamt auf Grundlage von Daten der Länder und Kommunen mitgeteilt. Knapp 74.000 der Wohnungslosen waren alleinstehend, 23.000 Teil eines Alleinerziehenden-Haushalts. Der Frauen-Anteil liegt bei 37 Prozent, zwei Drittel der Menschen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Bemerkenswert auch: Mehr als ein Drittel der Untergebrachten ist jünger als 25 Jahre. In Hamburg war sogar fast die Hälfte aller knapp 19.000 Wohnungslosen, die zum Stichtag gezählt wurden, unter 25 Jahre alt.
Die umfangreichen Daten werden Grundlage des ersten Wohnungslosenberichts der Bundesregierung, der im Herbst erscheinen soll. Dieser werde dann die Basis für einen sogenannten Nationalen Aktionsplan, so Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). „Er ist die Grundlage für das Ziel, die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030 zu überwinden.“
Nicht in die Erhebung einbezogen wurden Obdachlose, die auf der Straße schlafen, und Menschen, die vorübergehend bei Familie, Freund:innen oder Bekannten unterkommen, so das Statistische Bundesamt. Wie eine aktuelle Studie aus Nordrhein-Westfalen zeigt, leben bis zu 40 Prozent aller Obdachlosen in dieser sogenannten verdeckten Obdachlosigkeit.