Rückblick auf einen ganz besonderen Besuch: Der ehemals Obdachlose und heutige Bestseller-Autor James Bowen kam mit seinem besten Freund zu Hinz&Kunzt: Straßenkater Bob. Foto: Mauricio Bustamante.
Volles Haus bei Hinz&Kunzt am Wochenende: Der weltbekannte Kater Bob und sein Herrchen James Bowen kamen erstmals nach Hamburg. Bei Hinz&Kunzt begrüßten sie ihre treuen Fans zur Signierstunde.
Was für ein Andrang, was für eine Aufregung: Schon lange, bevor sich die Türen am Samstag Mittag öffneten, reihten sich die Fans von Bob und James Bowen im Nieselregen in die Warteschlange vor Hinz&Kunzt ein. Viele kamen von weit her: aus Österreich, der Schweiz, Karlsruhe, Berlin … Die meisten hatten nicht nur Bücher zum Signieren dabei, sondern auch Geschenke: für Bob, den Streuner, den wohl berühmtesten Kater der Welt.
Die Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen James und Bob bewegt die Menschen weltweit bis heute. Als James Kater Bob traf, ging es beiden richtig dreckig: James hatte auf der Straße gelebt, war drogensüchtig. Mit Musikmachen und dem Verkauf des Straßenmagazins „The Big Issue“ hielt er sich leidlich über Wasser.
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Doch sein Leben änderte sich radikal, als Kater Bob eines Tages unvermittelt in sein Leben tapste: Auch er ein Streuner, wie James. Auch er hilfebedürftig, weil verletzt. Obwohl James wirklich andere Probleme hatte, kümmerte er sich um den Kater. Am Ende retteten sie sich gegenseitig.
Ihre Geschichte wurde zum internationalen Bestseller und 2017 erfolgreich fürs Kino verfilmt. Mittlerweile gibt es viele Bücher, in denen James von den gemeinsamen Abenteuern und dem Leben mit seinem besten Freund Bob berichtet.
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Bob, der Streuner und James Bowen besuchen Hinz&Kunzt
Großer Andrang: Schon vor dem Beginn der Signierstunde von James Bowen warteten Fans vor dem Eingang von Hinz&Kunzt in der Altstadt. Die Karten waren limitiert und ruck, zuck weg gewesen. Foto: Mauricio Bustamante.
Rückblick auf einen ganz besonderen Besuch: Der ehemals Obdachlose und heutige Bestseller-Autor James Bowen kam mit seinem besten Freund zu Hinz&Kunzt: Straßenkater Bob. Foto: Mauricio Bustamante.
Die Fans kamen teils von weit her: aus Österreich, der Schweiz, aus Berlin. In Hamburg waren James und Bob zuvor noch nie gewesen. James hatte alle Hände voll zu tun, die mitgebrachten Bücher und Plakate zu signieren. Foto: Mauricio Bustamante.
Hinz&Künztlerin Ingrid (81) machte uns vor Jahren auf James und Bob aufmerksam. In der Nacht zu Samstag konnte sie vor Aufregung kaum schlafen: „Dass ich das noch erleben darf! Ich habe gestern noch Babywolle gekauft und extra Bommel für Bob gewickelt. Ich liebe Katzen über alles, leider lebt mein Katerchen nicht mehr.“
Auch James weiß, wie es ist, ein Straßenmagazin zu verkaufen. Er selbst bot „The Big Issue“ vor Londoner U-Bahn-Stationen an. Mit dabei, oft auf seiner Schulter: Bob. Hinz&Künztlerin Ingrid verkauft das Straßenmagazin noch heute vor der Oper und Alma Hoppes Lustspielhaus. Foto: Mauricio Bustamante.
Torben Schomers (rechts) ist durch seine Frau Christine zum Fan von James und Bob geworden. Mittlerweile ist er einer von 3000 „Bobites“, echten Hardcore-Fans. Als solche haben sie die Deutschlandtour von James und Bob ohne Hilfe von einem Verlag selbst gestemmt. Hut ab! Foto: Mauricio Bustamante.
„Für Ingrid“, steht auf der Karte. Nicht nur James hat unterschrieben, auch Bob hat seinen Tatzenabdruck hinterlassen. Awww! Foto: Mauricio Bustamante.
James signierte seine Bücher bei Hinz&Kunzt und Bob beobachtete neugierig das Geschehen. „Das macht er liebend gern“, sagt James. Foto: Mauricio Bustamante.
Birgit kommt aus der Nähe von Hamburg und ist seit dem ersten Buch ein Riesenfan von James und Bob. Die Kinoverfilmung hat sie 30-mal gesehen. „Es war mein größter Wunsch, die beiden einmal live zu erleben“, sagt Birgit. „Das Schicksal von James finde ich so bewegend. Er und Bob sind wie füreinander geschaffen. James hat seine letzten Pennys gegeben für den Tierarzt.“ Foto: Mauricio Bustamante.
Hinz&Künztler Jörg sieht in James ein Vorbild: „Er zeigt, dass man niemals aufgeben und immer seinen Weg gehen soll. James hat eine so harte Geschichte hinter sich, aber inzwischen hat er Glück und trägt sein Glück weiter.“ Foto: Mauricio Bustamante.
Zeit zum Spielen muss sein. Besonders, wenn es die geschenkten Bommel aus Babywolle von Hinz&Künztlerin Ingrid sind. Foto: Mauricio Bustamante.
Hinz&Künztler Justin sagt, dass er „wahnsinnigen Respekt hat“ vor James: „Er war in einer viel beschisseneren Situation als ich und hat sich da rausgeboxt. Mir hat seine Geschichte Kraft gegeben.“ Foto: Mauricio Bustamante.
„Ich kenne ja viele Obdachlose, aber eher mit Hund“, sagt Hinz&Künztler Justin, „einige verändern sich auch für ihr Tier. Ich weiß das aus Erfahrung: Es ist gut, wenn da jemand ist, für den man sich verantwortlich fühlt.“ Foto: Mauricio Bustamante.
„Wenn ich irgendetwas gelernt habe in den letzten Jahren, dann das Unerwartete zu erwarten. Es war als ob jeder Tag eine Überraschung für uns bereithielt“, schreibt James Bowen über das Leben mit Kater Bob. Wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist, merkte man auch in Hamburg jede Sekunde. Foto: Mauricio Bustamante.
Christian und Marie sind eigens aus Hessen angereist. „Marie hatte mir das Buch vor vier Jahren zu Weihnachten geschenkt, und ich war positiv überrascht, dass sich durch die Liebe zu einem Tier eine Biographie noch eine so entscheidende Wendung nehmen kann“, sagt Christian. Marie hatte früher selbst einen Kater: „Er war unglaublich charakterstark. Wir waren unzertrennlich.“ Foto: Mauricio Bustamante.
Nicole aus Elmshorn bedeutet die Geschichte von James und Bob ganz viel: „Ich finde es unglaublich schön, dass eine Katze ein tierischer Schutzengel ist und das Leben eines Menschen umkrempelt. Wir haben zu Hause drei Katzen und haben auch festgestellt, was Tiere bei Menschen bewirken können. Wir haben eine gemeinsame Aufgabe.“ Foto: Mauricio Bustamante.
Bob, der Streuner in seiner ganzen Pracht. Seit zwölf Jahren sind er und sein Herrchen James Bowen unzertrennlich. In Hinz&Kunzt haben wir schon vier Mal über die beiden Freunde berichtet (siehe Archiv unter „James Bowen“. Foto: Mauricio Bustamante.
Daniel ist mit seiner Freundin Janina gekommen. „Ich bin selbst obdachlos gewesen“, sagt er, „mir haben James und Bob gezeigt, dass man den Kopf nicht in den Sand stecken soll. Ich habe mich eine Zeit lang verkrochen, bin nicht zur Arbeit gegangen, habe kaum soziale Kontakte gehabt. Inzwischen haben wir eine gemeinsame Wohnung und ich kann wieder schlafen.“ Dabei geholfen haben Janina – und Daniels Katzen. Foto: Mauricio Bustamante.
James Bowen hat es geschafft: Er ist weg von der Straße und den Drogen. Gemeinsam mit Bob lebt er jetzt in einem kleinen Haus mit Garten am Rande Londons. Immer wieder geht James aber auf Reisen, um seine und Bobs Fans zu treffen: „Ich meine, der kleine Mann ist ja auch hinreißend“, sagt er. Foto: Mauricio Bustamante.
Isabella, Andrea, Esther und Susanne (von links) gehören zum harten Kern der circa 3000 Fans, die sich „Bobites“ nennen. Sie sind aus Freiburg, Karlsruhe und Hannover angereist. Sie treffen sich auch privat. Versteht sich von selbst, dass sie auch Torben (Mitte) kennen, der das Event in Hamburg organisiert hat. Natürlich sind sie alle katzenverrückt. „Aber es hat auch unseren Blick auf Obdachlose verändert“, sagt Esther. Mit denen hatten die meisten vorher nichts zu tun. Foto: Mauricio Bustamante.
Hinz&Künztler Andreas war nur etwas enttäuscht, dass das Event wie im Fluge vorbeiging. „Beeindruckend finde ich, wie James sein Leben wieder in den Griff gekriegt hat. Ich habe mir auch eine Katze gekauft, weil ich mich in meiner Wohnung einsam gefühlt habe. Abby ist sechs Monate alt und sagt mir Bescheid, wenn sie was will. Früher hatte ich einen Hund. Aber durch die Krücken bin ich nicht mehr so gut zu Fuß. Das Gute ist: Abby ist ein halber Hund. Ich schmeiße einen Ball und sie bringt ihn zurück.“ Foto: Mauricio Bustamante.
Glücklich und auch ein bisschen erschöpft nach der Signierstunde: James Bowen und Kater Bob mit dem Orga-Team um Torben Schomers (Mitte hinten) und die helfenden „Bobites“ sowie Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller (3. von links), Hinz&Künztler Reiner (rechts hinten) sowie Sybille Arendt von der Öffentlichkeitsarbeit (Mitte). Foto: Paul Leon Arendt.
Simone Deckner ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Soziales. Seit 2011 arbeitet sie bei Hinz&Kunzt: sowohl online als auch fürs Heft.
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