Bloß nicht wegschauen!

Dass in so vielen Parks inzwischen Obdachlose leben, darf niemanden wundern. Mit dem Ende des Winternotprogramms hat die Stadt 800 Menschen auf die Straße gesetzt, viele von ihnen ohne Perspektive auf alternative Unterkünfte oder gar Wohnraum. Dass das zu Konflikten mit Nachbarn und Beamten führen würde, war abzusehen: Je länger Menschen im Freien leben, desto mehr verelenden sie.

Das ist das hässliche Gesicht der Obdachlosigkeit, kaum jemand lebt freiwillig so. Deswegen dürfen wir diesen Zustand nicht einfach so hinnehmen! Viele Platten sind unzumutbar, für die Nachbarn und die Obdachlosen selbst.

Vertreibung kann auf diese Verelendung keine Antwort sein – aber sie ist so ziemlich die einzige Reaktion der Stadt. Ein nachhaltiges sozialpolitisches Konzept fehlt bislang. Beschämend.

Mein Vorschlag: Öffnet die leeren Flüchtlingsunterkünfte für Obdachlose! Vielleicht klingt das angesichts der komplizierten Rechtslage naiv. Wirklich naiv sind aber diejenigen, denen angesichts des Elends nur Vertreibung einfällt. Und die glauben, dass die Menschen dadurch aus der Stadt verschwinden. Das werden sie nicht tun.

Protokoll: Benjamin Laufer

Zu wenige Wohnungen für Wohnungslose

Ein neues Bündnis aus Diakonie, Caritas, Mieter helfen Mietern und Stattbau Hamburg fordert vom Senat konkrete Maßnahmen gegen die Wohnungsnot. Der Bau von 2000 Sozialwohnungen pro Jahr reiche zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit nicht aus.

Neue Pfandringe in Altona

Der Bezirk Altona startet ein Pilotprojekt für Pfandringe an Straßenschildern und Laternenmasten. Die Ringe sollen Pfandsammlern die Arbeit erleichtern. Ziel ist es, insgesamt bis zu 100 Ringe im Bezirk anzubringen.

Obdachlose werden abgewiesen

Mehr als 100 Wohnungslose wurden in den vergangenen zwei Monaten in der Notunterkunft Pik As abgewiesen. Die Linksfraktion fordert jetzt den Senat zum Handeln auf. Ein Aktionsplan sei notwendig, um die Wohnungslosigkeit wirksam zu bekämpfen.

Erneut Obdachlose vertrieben

Erneut wurden Obdachlose von ihrer „Platte“ vertrieben. Seit knapp einem Jahr lebten die beiden Obdachlosen Krzysztof und Uwe unter einer Fußgängerbrücke an der viel befahrenen Willy-Brandt-Straße.

Stop and go in Blankenese

Der Ausbau der Flüchtlingsunterkunft am Björnsonweg in Blankenese ist vorerst wieder unterbrochen. Das Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag der klagenden Anwohner stattgegeben.

Seemannsmission wird 125

Seit nunmehr 125 Jahren ist die Herberge für Seeleute aus aller Welt ein beliebter Anlaufpunkt. Und so wie damals finden die Gäste hier Ruhe und Entspannung, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Felix Tolle. Zugleich erhalten sie Hilfe bei Behördengängen und anderem Papierkram.