Freunde

Von Anfang an mit Herz dabei

Dreifacher Tusch! So lange es Hinz&Kunzt gibt, machen Klaus Stöckel und seine Freunde Musik für uns. Wir waren beim diesjährigen Neujahrskonzert in Wentorf dabei.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Neues Museum

Auf dem grünen Sofa

Hamburg hat ein neues Museum: Es sammelt Geschichten von früher und heute. Jeder Hamburger und jede Hamburgerin ist aufgerufen mitzumachen.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Tongam Rina

„Wie kannst du nur so schreiben, Frau?“

Sie schreibt über korrupte Politiker, Umweltskandale und vergewaltigte Frauen in ihrer Heimat Indien – und wurde dafür fast selbst umgebracht. Trotzdem wird die Journalistin Tongam Rina ihr Exil bei der Stiftung für politisch Verfolgte in Hamburg bald wieder verlassen. Ein Gespräch darüber, warum aufgeben keine Option ist.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Stadtentwicklung

Wilhelmsburg 2.0

Von 2006 bis 2013 war Wilhelmsburg Austragungsort der Internationalen Bauausstellung (IBA). Es wurde geträumt, geplant und zum Schluss auch gebaut. Doch der Stadtteil kommt nicht zur Ruhe: Neue Bauten sind geplant, ein nächstes Beteiligungsverfahren fordert die Bürger. Ein Blick auf die Elbinsel.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Flüchtlinge

Ohne Geld keine Perspektive

Christopher Hein hat Verständnis für die Flüchtlinge, die aus Italien zu uns kommen. Der Direktor des italienischen Flüchtlingsrates stammt aus Lüneburg.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Partnerschaft

Eine Brücke nach Lampedusa

St. Pauli und die italienische Insel Lampedusa wird bald eine Partnerschaft verbinden. Eine Initiative aus dem Hamburger Stadtteil brütet dafür Ideen aus, die in Italien begeistert aufgenommen werden.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Obdachlose Familie

Happy End für Baby Miranda

Das war knapp: Im Februar wurde einer obdachlosen Lettin nur wenige Tage nach der Geburt ihr Neugeborenes weggenommen. Ein Schock für die Familie, die ihr Kind erst zurückbekam, als Hinz&Kunzt den Vorfall öffentlich machte.

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Hinz&Kunzt fordert

Kindesentzug wegen Armut darf sich nicht wiederholen!

(aus Hinz&Kunzt 253/März 2014)

Einer jungen Lettin aus dem Winternotprogramm wurde fünf Tage nach der Geburt ihr Baby weggenommen. Der Grund: Kindeswohlgefährdung, weil sie keine Wohnung hat. Sie könne Baby Miranda wiederbekommen, wenn sie ausreise, wurde Kristine gesagt. Bis dahin dürfe sie ihr Baby zwei Mal täglich besuchen. Das geht zu weit, finden wir. Familien stehen unter dem besonderen Schutz unserer Gesellschaft. Zumal es keine Vorbehalte gegen die Mutter gibt. Sie ist weder alkoholkrank, noch drogenabhängig oder psychisch krank. Sie ist nur eins: bitterarm. Nachdem wir die Geschichte aufgegriffen haben, wehrte sich die Sozialbehörde. Sie sagte, sie habe der Familie Angebote gemacht, die sie ausgeschlagen habe. Davon weiß die Familie nichts. Nur dass sie eine Rückfahrkarte hätte bekommen können. Klar ist: Da ist einiges schiefgelaufen.

Schon im Herbst hatten wir die Sozialbehörde aufgefordert, Familienunterkünfte einzurichten, natürlich auch für EU-Bürger. Aus gutem Grund: Unter der Kennedybrücke lebte damals eine bulgarische Familie mit zwei Kindern.

Das Jugendamt untersuchte den Fall, kam aber zu dem Schluss, dass keine Kindeswohlgefährdung vorliege. Das sahen wir anders: Nicht durch die Eltern lag eine Gefährdung vor, diese gehen sehr liebevoll mit ihren Kindern um. Sehr wohl aber waren die Kinder durch die Umstände gefährdet: Es kann schließlich nicht angehen, dass sie unter einer Brücke leben. Deshalb brachten wir die Familie in einer Kirchenkate unter. Bald fanden sich Spender, die die Kosten übernahmen.

Damals forderten wir, spätestens zum Winter Unterkünfte für Familien und Geld für ihre Versorgung bereitzustellen. Das wurde als nicht notwendig angesehen. Stattdessen gab es individuelle Lösungen – und die sind eben Glückssache. Wir wissen nicht einmal, ob Baby Miranda das einzige Kind ist, das seinen Eltern aus Armutsgründen entzogen wurde. Die Behörde kann dazu jedenfalls keine Angaben machen.

Auch unser neuer Herausgeber, Landespastor Dirk Ahrens, hat sich in die Diskussion eingeschaltet: „Wir können unter keinen Umständen akzeptieren, dass Familien in Hamburg auf der Straße leben müssen. Ebenso wenig darf man Eltern die Kinder wegnehmen, nur weil sie zu arm sind, um sich eine Unterkunft zu leisten“, sagt der Diakoniechef. „Die Stadt muss sofort mit einer angemessenen Unterkunft helfen und im Zweifel Hotelzimmer anmieten. Das hat die Diakonie bereits mehrfach gefordert, zuletzt im Herbst 2013.“

Zum Glück gibt es für Baby Miranda ein Happy End. Das Deutsche Rote Kreuz hat der Familie eine Unterkunft angeboten. Aber es geht um mehr als um Baby Miranda. Es geht darum, die EU-Zuwanderer, die hierbleiben, zu integrieren. Es geht um den sozialen Frieden in unserer Stadt. Und es geht um ein vereinigtes Europa der Menschen – und nicht eines der Waren und billigen Arbeitskräfte.

Text: Birgit Müller und Stephan Karrenbauer