Die Geschichte meines Lebens

Hamburger Journalisten schreiben über die Reportage, die sie am meisten bewegt oder verändert hat.

(aus Hinz&Kunzt 163/September 2006)

Teil 7: Die Publizistin und Gerichtsreporterin Peggy Parnass über ihre Begegnungen mit Jutta Pinzner, der Frau des Auftragskillers Werner Pinzner, und dessen Tochter Biggi

Werner „Mucki“ Pinzner war im April 1986 verhaftet worden. Er galt als einer der großen Zuhälter und Auftragsmörder im Milieu. Fünf Morde wurden ihm vorgeworfen. Aber er sagte, acht hätte er begangen, die würde er gestehen, wenn er Lust hätte.

Taumeln am Rande des Lebens

Autor Gunter Gerlach über skurrile Helden, Bücherschreiben als Rollenspiel und sein Leben im Paradies

(aus Hinz&Kunzt 161/Juli 2006)

Gunter Gerlach hat einen guten Schlaf. Den braucht er auch. Denn derzeit residiert der Hamburger Schriftsteller in der schwäbischen Kleinstadt Esslingen. Noch bis Anfang August ist er Stipendiat im ehemaligen Bahnwärterhäuschen, das beim Durchfahren der ICEs regelmäßig vibriert. Frank Keil sprach mit Gerlach, als er neulich kurz in Hamburg vorbeischaute.

„Ich bin als Ein-Mann-Armee unterwegs“

Der Autor und Regisseur Axel Brauns über seine Wahrnehmung als Autist und wie er lernte, Gefühle zu empfinden

(aus Hinz&Kunzt 161/Juli 2006)

Axel Brauns wartet schon im Eimsbütteler Café Strauß, ein rundlicher Riese mit sanftem Kindergesicht. Doch der harmlose Eindruck täuscht: Nachdem er ein überwältigend großes Frühstück zu seiner Cola light bestellt hat, legt er wie eine Naturgewalt los. Charmant, witzig und mit ungeheurer Detailkenntnis redet er fünf Stunden ohne jede Ermüdungserscheinung. Gar nicht so einfach, mal selbst zu Wort zu kommen.

„Lasst die Kinder nicht im Stich!“

Hamburgs Ganztagsschulen werden kaputt gespart. Besonders betroffen sind die ärmeren Stadtteile

(aus Hinz&Kunzt 161/Juli 2006)

Ausgerechnet bei den ganztägigen Förder-, Grund- und Hauptschulen in den Problemvierteln wird der Rotstift angesetzt. Sie sollen bis 2008 rund 60 Prozent bei ihrem pädagogischen Mehrbedarf einsparen, damit mehr Gymnasien in Ganztagsschulen umgewandelt werden können. Die Chancengleichheit bleibt auf der Strecke.

Berühmt für einen Tag

Die BILD-Zeitung zeigt Obdachlose, wie man sie noch nie gesehen hat.

(aus Hinz&Kunzt 162/August 2006)

Für eine vierteilige Artikelserie kleidete die BILD-Zeitung Obdachlose neu ein. Beeindruckende Vorher-Nachher- Fotos zeigen, wie sich ein Mensch durch Kleidung verändert. Aber wie fühlt es sich für die Obdachlosen an, für einen Tag in Schale geworfen zu sein?

Das Ende der Brechmittel-Ära

Europäischer Gerichtshof untersagt Zwangsmaßnahme für Dealer. Hamburg will sich daran halten.

(aus Hinz&Kunzt 162/August 2006)

Fünf Jahre lang setzte Hamburg im Kampf gegen Dealer auf den Einsatz von Brechmitteln. Jetzt verurteilte der Europäische Gerichtshof in Straßburg diese Maßnahme als Folter, wenn sie unter Zwang vollzogen wird. Hamburg will sich an das Urteil halten. In Zukunft soll den Kandidaten freistehen, ob sie freiwillig das Brechmittel nehmen oder die Drogentoilette im Untersuchungsgefängnis benutzen wollen. Hinz&Kunzt berichtet darüber, warum Brechmitteleinsätze eingeführt wurden, wie sie funktionieren und was sie wirklich bringen.

Verkommen bis zum Abriss

Wie die SAGA an der Elbtreppe einmal mehr billige Wohnungen vernichtet

(aus Hinz&Kunzt 163/September 2006)

Jahrelang ließ die SAGA fünf Häuser an der Elbtreppe in Neumühlen vergammeln. Nun will das städtische Unternehmen das historische Ensemble abreißen und neue, teure Wohnungen bauen. Die Mieter wehren sich und bekommen Unterstützung. Der Vorwurf: Bezahlbarer Wohnraum wird einmal mehr vernichtet.

Wenn das Sozialamt nicht mehr klingelt

Wie kann das Sozialsystem besser funktionieren?

(aus Hinz&Kunzt 163/September 2006)

Herr Maier verliert seinen Job. Er soll nicht verhungern, das ist in Deutschland Konsens. Sonst nicht viel. Hartz IV und zwei andere Modelle für unser Sozialsystem.

„Ich würde weiter Hinz&Kunzt verkaufen“

Sieben Hinz&Künztler diskutieren übers Grundeinkommen

(aus Hinz&Kunzt 163/September 2006)

PETER: Also, ich würde die Idee auf jeden Fall begrüßen! Ich hätte dann wesentlich mehr in der Tasche. Jetzt lebe ich vom Hinz&Kunzt-Verkauf und einer Berufsunfähigkeitsrente.

ANDREAS: Ich finde die Idee – auf Deutsch gesagt – Schwachsinn. Die Motivation zu arbeiten fällt dann weg. Wir sind eine Leistungsgesellschaft, das müssen wir auch sein, wenn wir vorankommen wollen. Ich denke, Menschen sind von Natur aus faul. Und für die Vorgesetzten gäbe es auch keine Möglichkeit mehr, Dinge positiv zu verändern, also eine Entwicklung zu schaffen.

„Lesen war immer mein Liebstes“

Ein Gespräch mit dem Leiter des Literaturhauses Rainer Moritz und der Autorin Fanny Müller über Bücher, strenge Tanten und frühes Zu-Bett-Gehen – anlässlich einer Benefizlesung für Hinz&Kunzt

(aus Hinz&Kunzt 163/September 2006)

Hinz&Kunzt:
Herr Moritz, von Ihnen habe ich gerade Folgendes gelesen: „Wer das Leben bestehen und wer das Glück spüren will, braucht Bücher.“ Ist das nicht ein bisschen dick aufgetragen?