Bett unter der Brücke

Gemeinsam sind wir stärker: Nach diesem Motto haben sich zwölf Obdachlose auf Platte zusammengetan. Einige gehen sogar arbeiten.

(aus Hinz&Kunzt 176/Oktober 2007)

Eine Brücke irgendwo in Hamburg: Nacht für Nacht schlafen hier zwölf Menschen im Freien. Gegen die Probleme auf der Straße halten sie als Gruppe zusammen. Manche haben sogar einen festen Job, doch eine Wohnung finden sie nicht. Hinz&Kunzt hat die Gruppe auf ihrer Platte besucht, deren Ort geheim bleiben muss, um die Obdachlosen zu schützen.

Der Vietnamkrieg, Thu und ich

40 Jahre Hilfswerk terre des hommes: Ursula Never hat die Anfänge erlebt – als „kleine deutsche Mama“ eines vietnamesischen Jungen in Hamburg

(aus Hinz&Kunzt 177/November 2007)

Ursula Never war damals Studentin. Es reichte ihr nicht, nur auf die Straße zu gehen. Sie wollte helfen. Wo doch allabendlich die Bilder aus dem Krieg in Vietnam über den Fernsehschirm flimmerten und der Schrecken und das Elend dort vorstellbar wurden.

Badetag im Pik As

Wellness statt Entlausung: In Hamburgs größter Notunterkunft für Obdachlose weht ein neuer Wind

(aus Hinz&Kunzt 178/Dezember 2007)

Blütenweiß wölbt sich der Schaum. Seifenbläschen zerplatzen auf nackter Haut. Es duftet nach Lavendel. So viel Schaum ist sonst nicht. Den gibt’s extra fürs Foto, wegen der Scham. Wenn Hollywood seine Badenden unter Schaumbergen verbirgt, höchstens mal ein bisschen nassglänzende Haut im Gegenlicht filmt, dann soll auch Torsten Pingel etwas Sichtschutz genießen.

Der 30-Tonner-Diesel

Hoch gestiegen, tief gefallen: Wie Sänger Gunter Gabriel mit einer „Wohnzimmer“-Tour seine Schulden abarbeitet

(aus Hinz&Kunzt 178/Dezember 2007)

Eine Stimme wie die Landstraße. Keine deutsche B-Irgendwas, sondern eine Landstraße, auf der sich Staub in Schlaglöchern sammelt. Und auf heißem Teer kleben bleibt. Tiefer Zug aus der Malboro, dann schaufelt Gunter Gabriel Kaffeepulver mit einem Esslöffel in eine Kanne.

Gaspreis vor Gericht

Kunden wehren sich gegen Preiserhöhung von E.ON Hanse. Was der Vorstandschef und die Verbraucherzentrale sagen

(aus Hinz&Kunzt 155/Januar 2006)

Zum Jahresbeginn erhöht der Energieversorger E.ON Hanse den Gaspreis – zum vierten Mal in den vergangenen 15 Monaten. 54 Privatkunden sind deshalb vor Gericht gezogen. Sie bezweifeln, dass die Preiserhöung angemessen ist – ein Novum in der deutschen Wirtschaft. Das Unternehmen, zugleich H&K-Sponsor, hat daraufhin einen umfangreichen Schriftsatz angefertigt, den die Kläger derzeit studieren. Hinz&Kunzt befragte Hans-Jakob Tiessen, Chef von E.ON Hanse, und Dr. Günter Hörmann, Geschäftsführer der Hamburger Verbraucherzentrale.

Harrys Revier

Maria Ketikidou über Liebe und Freundschaft und über ihre Rolle als Zivilfahnderin auf dem Kiez

(aus Hinz&Kunzt 155/Januar 2006)

Seit 20 Jahren kümmern sich die Polizeibeamten des ARD Klassikers „Großstadtrevier“ um kleine Fische und große Haie auf dem Kiez. Dafür gab’s die Goldene Kamera 2005 für die beste deutsche Kultserie. Maria Ketikidou ist seit 1993 dabei, als Zivilfahnderin Harry Möller. Erika Weyler traf sich mit der 39-jährigen Schauspielerin.

In 40 Seiten um die Welt

[ju:ni:k] ist da! In dem neuen Jugendmagazin berichten junge Reporter über internationale Hilfsprojekte. Jeder Käufer ist auch Spender

(aus Hinz&Kunzt 156/Februar 2006)

Mal ehrlich – wer kann heute noch von sich behaupten, er wäre über alles, was in der Welt so vor sich geht, bestens im Bilde? Ich denke mal, die Zahl nimmt in allen Altersgruppen ab. Dennoch sind es oft Kinder und Jugendliche, denen ein allgemeines Desinteresse vorgeworfen wird. Ein Vorurteil – das sage ich nicht nur, weil ich selbst jugendlich bin, sondern auch, weil ich jemanden getroffen habe, der alles andere als desinteressiert ist.

Irgendwo ist Afrika

Sechs Jahre lebte Olivia in einem Bauwagen. Wegen der Geburt ihres Kindes zog sie in ein Haus, doch sie kann die Rückkehr zum Leben auf Rädern kaum erwarten

(aus Hinz&Kunzt 156/Februar 2006)

Ihr kleines Zimmer leert sich langsam. Die Klamotten verschwinden im alten Koffer, das Spielzeug in der Kiste. Das Chaos der letzten Tage und Wochen lichtet sich ein wenig. Stehen bleibt, was eh ins Zimmer gehört. Ein Schrank, die dünne Matratze, Sofa, Tisch und Sessel. Luis krabbelt auf dem Holzfußboden herum und scheint munter in seiner eigenen Sprache zu erzählen, was sich in seinem kleinen Leben demnächst alles verändern wird.

Der neueste Trick der Abo-Mafia

Man versprach ihr einen Job – doch am Ende sollte Annemarie G. für ein Zeitungsabo bezahlen

(aus Hinz&Kunzt 155/Januar 2006)

Tausende von Bundesbürgern, darunter viele Hamburger, sind in den vergangenen Monaten Opfer eines neuen Tricks der Zeitschriftenwerber geworden. Per Jobangebot lockten sie viele Menschen in die Abofalle. Nicolas Peerenboom recherchierte für den NDR und Hinz&Kunzt.

Ein Jahr Hartz IV

Die Arbeitsmarktrefom auf Hamburger Bühnen

(aus Hinz&Kunzt 155/Januar 2006)

Ein Mann und eine Frau stehen ganz oben auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Außer einem wackeligen Geländer trennt sie nichts von der kilometertiefen Häuserschlucht. Er: „Sie haben Angst?“ Sie: „Ja.“ Er: „Vertrauen Sie mir, kommen Sie zu mir.“ Die Frau springt auf das Geländer, spielt fliegender Engel: Rumpf und Arme über dem Abgrund, die Hüfte balanciert auf dem Geländer, hinten an den Beinen hält der Mann das Gegengewicht. Er: „Sehen Sie, Sie haben keine Angst mehr.“ Sie: „Nein, weil ich jetzt Halt habe.“