Kunstvoll geholfen

Hamburger Galerien unterstützten mit einer Verkaufsaktion Hinz&Kunzt – Besuch bei vier Kunsthändlern in der Admiralitätstraße und der Altstadt

(aus Hinz&Kunzt 178/Dezember 2007)

Die meisten Galeristen sind Idealisten und Kunstliebhaber und werden als solche nicht gerade reich. Trotzdem beschlossen sie jetzt, Hinz&Kunzt zu unterstützen: Ein Zehntel ihrer Verkaufserlöse aus der Aktion „Der Rote Punkt“ im November spenden sie dem Straßenmagazin. Beim Tag der offenen Galerien lernten Birgit Müller (Text) und Susanne Katzenberg (Fotos) vier Kunsthändler kennen.

Mit Zottelfell und Kulleraugen

Am Öjendorfer See therapieren Alpakas Kinder und Erwachsene

(aus Hinz&Kunzt 170/April 2007)

Normalerweise streifen sie mit ihrem dichten Wuschelpelz durch die südamerikanischen Anden, schleppen schwere Lasten und liefern hochwertige, sehr feine Wolle. Am Öjendorfer See in Hamburg haben die zotteligen Alpakas mit den überlangen Hälsen und braunen Kulleraugen eine ganz andere Aufgabe: Sie helfen missbrauchten, behinderten oder verhaltensauffälligen Kindern und kranken Erwachsenen. Mit ihrem freundlichen, geduldigen Wesen schaffen es die lamaähnlichen Tiere, dass Zweibeiner wieder besser und gesünder im Leben stehen.

Die Acht in der Hüfte

Strip-Unterricht für „Jederfrau“: Erlebnisse im Keller eines Farmsener Reihenhauses

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Gabi bringt alles mit, wovon „Mann“ träumt: Sie ist knackige 20 Jahre jung, schlank, blond und trotz des winterlichen Hamburger Schmuddelwetters angenehm leicht gebräunt – und sie lernt gerade, wie sie sich Hüften schwingend nach und nach ihre Politessenuniform auszieht. Bis sie nur noch im String dasteht.

Hosen runter für die Kunst!

Jugendredakteur Philipp Runge versuchte sich als Aktmodell

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Philipp Runge zog blank: Einen Vormittag lang stand er dem Aktzeichenkurs an der Kunsthochschule in der Armgartstraße Modell.

Voll entblößt

Jugendredakteur Philipp Runge traf sich mit einem bekennenden Exhibitionisten

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Boris (33, Name geändert) ist verheiratet und von Beruf Maschinenführer. Auf den ersten Blick ein ganz normaler Typ, mit einer kleinen Besonderheit: Er ist Exhibitionist. In einem Internet-Forum kennengelernt, traf ich mich mit ihm in Bielefeld. Mich interessierte, wie ein Exhibitionist mit seinem Drang umgeht, wie er denkt und ob er sieht, dass er Probleme hat und anderen Probleme bereitet.

Herz für Gestrauchelte

Helfer für Haftenlassene, Flüchtlinge, Obdachlose: Dieter Ackermann geht nach vier Jahrzehnten bei der Caritas in Ruhestand

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

40 Jahre Hamburg – und der Mann redet immer noch so, als sei er gestern aus Bayern eingetroffen. Dabei hat Dieter Ackermann fast eine typisch Hamburger Karriere. Zur See wollte er eigentlich fahren und kam deshalb Anfang der 60er-Jahre hierher. Aber nach einem Jahr in der Bordmontage bei MAN merkte er: „Das ist nichts für mich.“

„Hinweise reichen uns“

Wie Bezirksamtsleiter Markus Schreiber gegen „organisierte Bettler“ in der City vorgeht

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

„Wettbewerb der Schäbigkeit“

Richterschelte für die Justizbehörde und Senator Carsten Lüdemann

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

Der Ton wird wieder schärfer zwischen Richtern und Justizbehörde. Das wurde bei einer Tagung des Forum Straffälligenhilfe deutlich. Horst Becker, Vorsitzender Richter am Landgericht, war einer der Kritiker. Er geht sogar so weit, von der „Renitenz der Vollzugsbehörden“ zu sprechen oder gar vom „Wettbewerb der Schäbigkeit“. Offiziell geht es darum, dass die Haftanstalten und somit die Justizbehörde Urteile der Gerichte einfach nicht umsetzen. In Wirklichkeit geht es aber nicht nur um „diesen eklatanten Rechtsbruch“ (Becker), sondern um die Wende im Hamburger Strafvollzug.

Barmbek tanzt

Wo es Oma krachen lässt: In der „Piste“ geht die Musik noch direkt in die Beine

(aus Hinz&Kunzt 170/April 2007)

Das zweigeschossige Haus duckt sich im Gewerbegebiet neben der U-Bahn-Station Hamburger Straße. Rosa leuchten Neonröhren in die Nacht. An der Tür ein Herz, darunter der Name des Etablissements: „Die Piste“. Wenn man den Besitzer einer der Garagen nebenan fragt, was das denn sei, ’ne Disko oder gar was Schlimmeres, dann sagt er ganz lapidar: „Die verdienen ihr Geld da drin mit Rentner-Schieben – Tanztee und so.“ Das klingt nach betulichem Seniorenabend. Das ist aber falsch. Denn mit allem nötigen Respekt: Hier lässt es Oma richtig krachen.