Die Fair-Handels-Kommission

Experten erklären, warum sie für eine gerechte Weltwirtschaft eintreten

(aus Hinz&Kunzt 188/Oktober 2008, Das Modeheft)

Dieter Overath

Gründer und Geschäftsführer des Vereins TransFair, der Siegel für fair gehandelte Produkte vergibt

„Gerechtigkeit macht Freude“, hat ein kluger Mensch mal gesagt. Beim Einkauf fair gehandelter Produkte verbindet sich für mich beides. Für Fairtrade-Kaffee und -Bananen zum Beispiel werden keine Menschen ausgebeutet – und die Qualität stimmt auch.

15 Jahre und kein bisschen leise

Laut und lustig: das große Hinz&Kunzt-Jubiläum in der Fabrik. Fotos: Mauricio Bustamante

(aus Hinz&Kunzt 190/Dezember 2008)

„Let’s roooooooock“, brüllen die Rattles ins Mikro. „Jaaaaaa“, brüllt das Publikum zurück. Die Rattles sind schon der vierte musikalische Höhepunkt des Abends, die Party brennt seit Stunden.

„Wir wollen dich hier nicht!“

Straßenkinder fliehen vor Vernachlässigung oder Missbrauch auf die Straße. Dort führen sie ein Leben zwischen Traum und Trauma

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Jessy ist 17, seit fünf Jahren Punk: Ihre Haare hat sie selbst gefärbt, die alte Jeans mit Kugelschreiber bekritzelt, an den Schuhen klirren kleine Glöckchen bei jedem Schritt. Um den Hals trägt sie eine Kette mit einem kleinen Totenkopf – ein Geschenk von ihrem Freund Keisake aus Tokio. Sie hat ihn in einem Internetchat kennengelernt, als sie noch aufs Gymnasium ging und davon träumte, irgendwann mal Japanologie zu studieren. Als ihr Leben noch in geordneteren Bahnen verlief.

„Es gibt dein Bagdad nicht mehr“

17 Millionen Flüchtlinge sind nach Schätzungen des Roten Kreuzes auf dem Erdball unterwegs. Einer von ihnen ist der Iraker Abdul-Latif

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

„Das ist die vierjährige Tochter unserer Nachbarn“, sagt Abdul-Latif und zeigt auf einen der toten Körper auf dem Foto, „sie wurde entführt und ermordet.“ Der 59-Jährige blättert weiter durch den dicken Ordner. Jeden Zeitungsartikel über den Irak hebt der Flüchtling auf, jede Information zur Lage in Bagdad heftet er ab. Auf den Bildern sind Leichen zu sehen, in den Überschriften der Artikel tauchen Wörter wie „Anschlag“, „Massenentführung“ und „Terror“ auf. „Wie soll ich da je nach Hause zurückkehren?“, fragt Abdul-Latif, und das Papier in seinen Händen beginnt zu zittern.

Myriam und der faire Riegel

Mit Schokolade lernen: Eine Schülerfirma am Gymnasium Altona vermarktet Kakao von Kleinbauern in der Dominikanischen Republik

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Als Myriam 16 war, fing sie bei Fairchoc an, weil noch Leute für eine Reise in die Dominikanische Republik gesucht wurden. Nun, fast vier Jahre später, ist die Schülerin vom Gymnasium Altona immer noch dabei – und war mittlerweile schon zwei Mal in dem Inselstaat in der Karibik, wo sie die Lebensverhältnisse der Kakaobauern kennengelernt hat. Seit gerade drei Wochen ist sie wieder da, nach drei Monaten Volontariat, und wir sitzen im Café. Sie hat sich – natürlich – einen Kakao bestellt und erzählt von ihrer Reise.

Seelenstriptease

Tagebuch war gestern, Blog ist heute. Begegnung mit zwei Menschen, die im Internet Persönliches preisgeben

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Private Blogger veröffentlichen im Internet ihre Erlebnisse und Gedanken. Was steckt dahinter: seelischer Exhibitionismus? Dichtung und wenig Wahrheit? Die Blogger André (Name geändert) und Kirsten erzählen.

Wo die großen Fische schlafen

Thalia-Stadtnotizen Teil 3: Autor Frank Abt und Dramaturg Benjamin von Blomberg bringen die Hafencity auf die Bühne

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

In der Reihe „Stadtnotizen“ im Thalia Theater standen bislang die Große Bergstraße in Altona und Finkenwerder auf der Bühne. Am 20. Februar ist die Hafencity dran: „Wo die großen Fische schlafen“. Jedes Mal war die Theaterbar Nachtasyl rappelvoll. Die Macher hinter dieser neuen Art des Theaters sind Frank Abt und Benjamin von Blomberg. Jugendredakteurin Maren Albertsen hat sich mit ihnen getroffen.

Alles Mafia oder was?

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

Hysterie in der City: Das Bezirksamt macht Jagd auf osteuropäische Bettler, das Abendblatt wittert organisierte Kriminalität. Leiden müssen darunter auch unbeteiligte Obdachlose

„Auch wir bringen was!“

Schüler einer neunten Hauptschulklasse haben ein Buch geschrieben, um Hauptschülern bei der Jobsuche zu helfen

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

„Viele denken, wir Hauptschüler können sowieso nix. Und deshalb haben wir dieses Buch geschrieben.“ Sagt Natalie Adamiec und steckt sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Vor ihr liegt ein Buch. Das Buch! Geschrieben von einer neunten Hauptschulklasse aus Lurup. Mit sanfter Unterstützung durch den Job Club Altona. Das Ziel: Hauptschüler helfen Hauptschülern bei der Berufsfindung wie der Lehrstellensuche – und helfen sich zugleich selbst.

„Sesshaft wurde ich nie“

Der Schauspieler und Entertainer Ilja Richter ist privat ein nachdenklicher Mensch, der sich Gedanken macht über Armut, gutes Benehmen und leere Kindergesichter

(aus Hinz&Kunzt 169/März 2007)

Was Armut heißt, hat Ilja Richter in seiner Kindheit am eigenen Leib erlebt. „Ich habe nicht gehungert, aber ich weiß noch ganz genau, wie es war, als ich sechs war. Da lebten wir in Köln-Nippes, und es kam vor, dass es keine Konserve mehr in den Schränken gab, nichts Warmes zu essen, nur noch Brot und Schmalz. Natürlich hatten wir was zu trinken, weil wir ja eine Kneipe hatten. Von Brot und Schmalz wirst du zwar satt, aber du vergisst dieses Gefühl nie, dass nichts da ist.“