„Ich wollte keine Hilfe“

Hinz&Künztler Andreas K.

(aus Hinz&Kunzt 202/Dezember 2009)

Gleich nach der Wende machte Andreas rüber, um in einer Tischlerei in Horneburg bei Buxtehude Geld für seine Familie zu verdienen. Seine Frau und die beiden Söhne blieben in der mecklenburgischen Heimat, 170 Kilometer entfernt. Andreas sah sie nur an den Wochenenden. Er wollte seine Lieben nachholen. „Ich hatte schon ein Häuschen in Buxtehude für uns gefunden“, sagt der 54-Jährige. Doch die Wochenendehe hielt nicht: Andreas überraschte seine Frau mit ihrem neuen Freund. Sie wollte die Scheidung.

„Die freuen sich, dass ich noch lebe“

Chris, 44

(aus Hinz&Kunzt 201/November 2009)

Als Chris 16 Jahre alt war, zog er mit seiner Freundin zusammen und fühlte sich zum ersten Mal geliebt. Kurz darauf probierte er Hasch und war zum ersten Mal entspannt. Er stieg von einer Droge auf die nächst härtere um, konsumierte immer öfter – bis er sich schließlich täglich Heroin spritzte. Mit 21 hatte Chris zum ersten Mal Entzugserscheinungen und realisierte, dass er abhängig ist. „Da dachte ich, mein Leben ist vorbei.“

Seemann allein zu Haus

Ivan Gorelik ist Opfer der Finanzkrise. Der weißrussische Seemann und sein Schiff wurden von seinem Reeder im Stich gelassen – ohne Lebensmittel und ohne Geld

(aus Hinz&Kunzt 193/März 2009)

Die Finanzkrise ist in den Häfen angekommen. Fünf Schiffe wurden allein in Norddeutschland von ihren Reedern aufgegeben, so viele wie noch nie. Birgit Müller begleitete Ulf Christiansen, den Hamburger Inspektor der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF), bei seinem Besuch auf dem Frachter „Rosethorn“.

„Bloß nicht so’n Deprizeug“

Frank Zander malt zugunsten von Hinz&Kunzt. Sigrun Matthiesen hat ihn in Berlin besucht

(aus Hinz&Kunzt 200/Oktober 2009)

Wer Frank Zander ist, muss man zum Glück niemandem erklären. Denn das wäre gar nicht so einfach: „Susi“, den anzüglichen Skandalsong, der auf dem Index landete, hat er gemacht, aber auch den harmlosen Kinderhit „Lied der Schlümpfe“, den skurrilen 70er-Jahre-Song „Der Ur-Ur-Enkel von Frankenstein“ oder den 90er-Jahre-Hit „Hier kommt Kurt“. Der Sänger, Verkleidungskünstler, Showmoderator, Kinder-Liebling, Bundesverdienstkreuz-Träger war in jeder bunten Fernsehshow zu Gast, serviert den Berliner Obdachlosen zu jedem Weihnachtsfest ein Gänseessen – und malen kann er auch noch. „Entertainer“ nennt man solche Multitalente gerne. Frank Zander selbst sagt: „Ich bin ein großes Kind, das nur tut, was ihm Spaß macht.“

Trinkgeld für die Natur

Vom Waisenkind in Berlin zum Baumpaten in Lüneburg: Die Geschichte
von Hinz&Kunzt-Verkäufer Gustav Diesterhöft

(aus Hinz&Kunzt 201/November 2009)

Blaues Seemannshemd, ausgebleichte Jeans, Parka und Elbsegler – so kennen die Menschen in Lüneburg Hinz&Kunzt-Verkäufer Gustav Diesterhöft. Ein freundlicher Mann mit blitzenden Augen und Berliner Akzent. Ein jahrelang Obdachloser, der nach dem Tod seiner Frau die dunkelsten Jahre seines Lebens durchschritt. Für eine Baumpflanzaktion hat Gustav Diesterhöft jetzt das Trinkgeld der vergangenen zwölf Monate gespendet – 500 Euro. Wir treffen den Verkäufer, der in diesen Tagen 65 wird, in seiner Wohnung im „Hospital zum Großen Heiligen Geist“, einer Stiftung, die vor mehr als 750 Jahren für Bedürftige gegründet wurde.

Immer die Deckung oben halten!

Sandra und Sascha haben schon manchen Tiefschlag kassieren müssen. Beim Boxtraining machten die beiden Hinz&Künztler jetzt eine ganz neue Erfahrung: Auch beim Kämpfen kann es fair zugehen – wenn sich alle an die Regeln halten

(aus Hinz&Kunzt 202/Dezember 2009)

„Irgendwas in mir hat Klick gemacht“

Das Projekt „Gefangene helfen Jugendlichen“ wird zehn Jahre alt. Ein 25-Jähriger, dem die Knackis geholfen haben sein Leben zu ändern, erzählt seine Geschichte

(aus Hinz&Kunzt 192/Februar 2009)

Er hat andere beklaut, ausgeraubt und war ein ortsbekannter Schläger. Erst durch das Projekt Gefangene helfen Jugendlichen ist er zur Besinnung gekommen.

Die Geschichtenerzählerin

Katharina Trebitsch hat 120 Fernsehfilme realisiert. Die Verfilmung von Marcel Reich-Ranickis Biografie fand sogar der Popstar der Literaturkritik fabelhaft

(aus Hinz&Kunzt 194/April 2009)

Mit dem Film über Marcel Reich-Ranicki schlägt die Hamburger TV-Produzentin Katharina Trebitsch ein neues Kapitel ihrer Karriere auf. Ob sie mit Heinz Rühmann oder Ingmar Bergman arbeitete – sie verbindet gern Geschichte mit Geschichten.

Der Star vom Fischmarkt

Seit 50 Jahren spielt Aale Dieter auf dem Hamburger Fischmarkt den raubeinigen Marktschreier. Doch hinter der Fassade steckt ein Gentleman. Jetzt ist über das Hamburger Original ein Kinderbuch erschienen.

(aus Hinz&Kunzt 194/April 2009)

„Nu komm man ran hier, min Jung! Ja, du!“, ruft der stattliche Kerl mit den roten Hosenträgern überm Fischerhemd und zieht den widerstrebenden jungen Mann mit Nachdruck an den Verkaufsstand. „Hierher sollst du gucken! Deine Frau siehst du jeden Tag, die ist froh, wenn du sie mal in Ruhe lässt!“ Gelächter reihum, für solche Sprüche lieben sie ihren Aale Dieter. Touristen, Stammkunden und Strandgut der vergangenen Nacht rücken einträchtig näher: Man probiert und kauft den vakuumierten Aal und Lachs gleich plastiktütenweise.

Die Rätselbande

Suchen Sie auch gerne Schätze? Dann ist unser Sommerrätsel genau das Richtige für Sie. Acht Spezialisten tüfteln schon an den Fragen

(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

Im Juni startet bei uns das ultimative Sommerrätsel PLIETSCH! um Alltagsfragen, Allgemeinbildung und Hamburgensien – acht Seiten stark. Ausgedacht von acht Rätselfreunden oder richtiger: von acht Besessenen, die aus ganz bestimmten Gründen ihren wahren Namen nicht preisgeben wollen.