Nur eine blasse Erinnerung

Wer vermisst schon einen Obdachlosen? Spurensuche nach einem Mann, der von einem Tag auf den anderen einfach verschwand

(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

Kann ein Mensch in dieser Stadt spurlos verschwinden? Ohne die kleinste Hinterlassenschaft, ohne einen Beweis, dass er überhaupt hier unter uns gelebt hat? Man kann sich das nicht wirklich vorstellen. Da gibt es doch diesen (dummen) Spruch „Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare“. Einen Totenschein, der in irgendeiner Behörde abgeheftet wird, den hinterlässt doch wohl jeder.
Und genau das macht die Suche nach Lutz Jeuthe so verstörend. Der Mann ist seit sechs Jahren verschwunden und wie vom Erdboden verschluckt. Einfach weg.

Kleiner Mann ganz groß

Im Fernsehen gibt Bjarne Mädel den langweiligen Durchschnittstypen. Ist er aber gar nicht. Misha Leuschen sprach mit dem Schauspieler über seine Jugend in Nigeria, Lampenfieber und sein Heimweh nach Hamburg

(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

Morgens um zehn in der Schanze. Die Sonne scheint, verschlafene Menschen sitzen schweigsam über ihrem ersten Kaffee, in den Kneipen wird rumpelnd das Bier für den Abend angeliefert. „Saal II“ hatte Bjarne Mädel als Treffpunkt vorgeschlagen, doch da stehen noch die Stühle auf den Tischen, ein müder Mann kehrt lustlos den Fußboden. Na toll.

Mach’s gut, Fred …

Wir können es noch immer nicht glauben: Unser langjähriger Verkäufer, Freund und Mitstreiter Fred Kötteritzsch ist tot. Am 31. März starb er im Krankenhaus in Wilhelmsburg
(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

„Jeder muss darüber nachdenken, was mit seinem Geld passiert“

Dirk Grah von der GLS Bank über gute Menschen, fatale Versprechen und sinnvolle Geldanlagen

(aus Hinz&Kunzt 198/August 2009)

Seit zehn Jahren arbeiten Hinz&Kunzt und die alternative GLS Bank zusammen. Der geht es nicht nur um die Vermehrung von Geld, sondern auch um die Förderung von Projekten und Unternehmen, die den Menschen dienen – der einzig richtige Ansatz, wie die Bankenkrise zeigt. Warum jeder Einzelne von uns lernen muss, dass die Rendite nicht alles ist, erklärt Dirk Grah, Leiter der Hamburger GLS-Filiale, im Gespräch mit Hinz&Kunzt.

Flaute im Hamburger Hafen

Schiffe ohne Fracht, eingebrochene Charterraten, Kurzarbeit und keine Kredite von den Banken für die Reeder: Die Wirtschaftskrise ist bei uns angekommen

(aus Hinz&Kunzt 195/Mai 2009)

Sie heißen Barbara, Santa Alina oder Hansa Sowieso. Sie sind Frachtschiffe ohne Ladung. Seit Januar ist allein der Transport aus Fernost um ein Viertel gesunken. „Auflieger“ nennen Reeder solche Schiffe, aber sie reden nur hinter vorgehaltener Hand darüber. An die 500 Pötte liegen auf in den Häfen der Welt, gut 20 sind es inzwischen in Hamburg. Die Wirtschaftskrise ist auch hier angekommen.

„Die wollen aus dem Elend raus“

Feridun Zaimoglu im Hinz&Kunzt-Gespräch über Einwandererkinder, den Islam und das kreative Potenzial von Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten

(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)

Feridun Zaimoglu kam mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland. Heute ist er bildender Künstler und Schriftsteller und arbeitet mit deutschen Kids mit ausländischen Wurzeln am Theater.

„Immer noch träume ich von Deutschland“

Nguyen Phong Dien wurde als Kind im Vietnamkrieg verletzt und in Hamburg behandelt. Als Elfjähriger musste er zurück nach Vietnam, das ihm längst keine Heimat mehr war. Die Schriftstellerin Bruni Prasske hat seine Geschichte aufgeschrieben

(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)

Es war die schönste Zeit seines Lebens, hat Dien mir erzählt. Damals war er jahrelang im Krankenhaus Barmbek behandelt worden. Ein Granatsplitter steckte in seinem Rückenmark. Er war fünf Jahre alt und querschnittsgelähmt. Ein Kriegsopfer, das mit einer Gruppe anderer schwer verletzter Kinder in einer spektakulären Aktion von terre des hommes aus Vietnam nach Deutschland ausgeflogen wurde. Dien musste seine Familie, die feuchte Hitze seiner Heimat und alles Vertraute zurücklassen. Er war schwer verletzt. In Vietnam wäre er gestorben.

Erste Hilfe für die Seele

Unfälle, Gewaltverbrechen, Familientragödien: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hamburger Kriseninterventionsteams betreuen die Zeugen menschlicher Dramen

(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)

Ein Mensch ist tot – gewaltsam, durch einen Unfall oder durch die eigene Hand aus dem Leben gerissen. Unfassbar. Um die Zeugen solch schrecklicher Ereignisse kümmern sich derzeit knapp 40 ehrenamtliche Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes – in einer Großstadt wie Hamburg zu wenige. Denn allein in 2008 wurde das KIT zu 224 Einsätzen gerufen, um Menschen im ersten Schock aufzufangen. Olav Meyer-Sievers ist als ehrenamtlicher Helfer seit mehr als drei Jahren dabei. Er erzählt von seinen Erfahrungen.

Hilfe, die ankommt

„Brot für die Welt“ wird 50. Wie und nach welchen Grundsätzen die kirchliche Organisation arbeitet, zeigt das Beispiel zweier Projekte in Uganda. Ein Bericht von Birgit Müller

(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)

Wer spendet, will vor allem eins wissen: Kommt das Geld an? „Ja, da sind wir uns ganz sicher“, sagt Joachim Jung, Afrika-Referent von Brot für die Welt. „Wir haben inzwischen ein fein ausgeklügeltes Kontroll- und auch Beratungssystem.“ Wie das funktioniert, haben wir vor zwei Jahren als Mitglieder einer Delegation in Uganda selbst miterlebt.

Sorgenkind Sonnenland

Billstedt macht mal wieder Schlagzeilen. Mit Bandenterror, polizeilicher Sonderkommission und einem jetzt doch wieder geförderten Stadtteilprojekt. Genug Gründe, um genauer hinzuschauen
(aus Hinz&Kunzt 196/Juni 2009)