Endlich kann Dieter aus der Krankenstube für Obdachlose ausziehen. Der Herzkranke hat nun einen Platz in einer Volksdorfer Kirchenkate. Und einen Nachbarn, mit dem er sich sehr gut versteht.
Dieter hat etwas Angst. Der 64-Jährige ist in eine Kirchenkate nach Volksdorf gezogen. 18 Quadratmeter für ihn allein, Bad und Küche inklusive. Das Häuschen gehört zur Kirchengemeinde. Er kann tagsüber in seiner Kate bleiben und muss auch im Frühling nicht gleich raus.
Eine Kirchenkate – das ist Unterbringung de luxe. Aber Dieter weiß nicht, ob er das alles aushält. Immer wieder ist ihm, wenn er drinnen gelebt hat, die Decke auf den Kopf gefallen. Er gehört zu den wenigen, die immer behauptet haben, freiwillig draußen zu sein. „Aber jetzt geht das nicht mehr“, sagt er traurig. „Ich muss auf mich achten.“
Diagnose Herzinsuffizienz
Denn im Oktober wurde bei ihm eine Herzinsuffizienz festgestellt. Er war im Krankenhaus und in der Krankenstube der Caritas. Fast hätte er nicht zusammen mit seinen Hinz&Kunzt-Kollegen nach Rom reisen können. Alles hatte er drangesetzt, dass es doch noch klappte. Und er hat es genossen, mit allen zusammen unterwegs zu sein. „Alleine langweile ich mich so schnell“, sagt er. Deswegen ist es auch so schön, dass Ralf, mit dem er sich gut versteht, die Kirchenkate nebenan bezieht.
Kalter Asphalt
Aber Ralf hat viel zu tun. Er hat sich ja in Rom vorgenommen, den Kontakt zu seiner Familie wieder zu intensivieren, zu seiner Exfrau und seinen Kindern. Und das scheint zu klappen. Für die Weihnachtsfeiertage hatte er sich bei Dieter schon abgemeldet: Er war bei seiner Familie eingeladen.
Von der Straße in die Krankenstube – und dann nach Volksdorf
Immerhin endete für Dieter mit dem Einzug in die Kirchenkate vorerst das ganze Hin und Her. Im November wollte er eigentlich ins Winternotprogramm einziehen. Er bekam auch einen Platz in einem Wohncontainer zugewiesen. Doch als er einziehen wollte, war der schon belegt. Die Diakonie hatte bei der Vergabe einen Fehler begangen.
Also ging es für ihn zurück in die Krankenstube der Caritas. Zum Glück durfte er dort noch länger bleiben. Mit Unterstützung von Hinz&Kunzt hat er nun eine Bleibe in Volksdorf gefunden – vorerst.