Nur wenige Bundestagskandidaten legen sich darauf fest, gegen Armut und ihre sozialen Folgen zu kämpfen. Eine entsprechende Erklärung der Nationalen Armutskonferenzen haben nur 174 von rund 1500 Politikern unterschrieben. Die meisten scheinen andere Prioritäten zu haben.
Nur jeder neunte Kandidat für den neuen Bundestag hat sich mit seiner Unterschrift zum Kampf gegen Armut verpflichtet. Dieses Ergebnis sei „enttäuschend“, so die Nationale Armutskonferenz, ein Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Selbsthilfeorganisationen und DGB.
Sie hatte allen rund 1500 Mandats-Bewerbern eine „Erklärung zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“ vorgelegt. Darin heißt es unter anderem: „Ich erkläre hiermit, auf die gesellschaftlichen Ursachen von Armut und Ausgrenzung aufmerksam zu machen und diese zu bekämpfen …, die nak und die Landesarmutskonferenzen als armutspolitische
Gesprächspartner auf der Bundesebene und im Wahlkreis hinzuzuziehen … (und) … wertschätzend und respektvoll mit den und über die Menschen zu sprechen, die betroffen sind.“ Das unterschrieben nur 174 Kandidaten, darunter lediglich drei Politiker der CDU/CSU und eine Politikerin der FDP.
Zu den Unterzeichnern gehören sieben Hamburger Politiker: Christian Carstensen (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) und von der Linken Jochen Hanisch, Kersten Artus, Herbert Schulz, Cornelia Kerth und Sabine Boeddinghaus. UJO/BEB
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