Auf zu Erdkorn: Am 16. Februar spendet das Bio-Unternehmen zwei Prozent des Umsatzes aller Hamburger Filialen an Hinz&Kunzt. Pfandbon-Sammelboxen zu unseren Gunsten stehen dort schon lange.
(aus Hinz&Kunzt 216/Februar 2010)
Die Idee hatte er schon lange. Doch sein letzter Arbeitgeber ließ sich nicht überzeugen. Also versuchte es Constantin Fricke erneut, als er für das Bio-Unternehmen Erdkorn als Verkaufsleiter anfing. Nun hängt an den Pfandflaschenautomaten der vier Hamburger Lebensmittelfilialen je eine kleine, durchsichtige Box, in die man seinen Pfandbon hineinwerfen kann – und der Erlös geht an Hinz&Kunzt. „Das ist eine ganz einfache Sache, die von vielen Kunden gerne angenommen wird“, sagt er. Ein Aushang informiert über die Arbeit von Hinz&Kunzt.
„Es werden ganz unterschiedliche Beträge gespendet“, berichtet Beke Bornemann, Marketingleiterin von Erdkorn. Mal seien es Cent-Beträge, mal Summen von fünf oder zehn Euro. Neulich hätte so richtig schön deutlich an der Scheibe der Box in der Filiale Rentzelstraße ein Bon geklebt: mit 19,98 Euro drauf. Im November kamen so 80 Euro zusammen. Im Dezember waren es sogar schon 200 Euro. Der Januar sieht noch besser aus.
„Wir handeln nicht nur Bio, wir sind auch so“, begründet Samir Besic, Geschäftsführer und Inhaber von Erdkorn seine Zustimmung: „Wir wollen möglichst regionale Produkte verkaufen und den fairen Handel stützen.“ Für Constantin Fricke heißt das aber nicht, dass der Kunde gleichzeitig in Sack und Asche herumlaufen muss: „Man muss aufpassen, dass man nicht dogmatisch wird. Die Bioszene war ja am Anfang sehr freudlos. Da konnten die Äpfel ruhig klein und schrumpelig sein, Hauptsache Bio. Das ist heute anders: Genuss und Bio ist kein Widerspruch mehr – sondern ergänzt sich. Früher war ja Konsum per se schlecht, auch das hat sich gewandelt.“ Und so versteht er auch sein Engagement für Hinz&Kunzt: „Wenn es mir gut geht, wenn ich mich wohlfühle, dann kann ich auch denen, die nicht so viel Glück im Leben hatten wie ich, etwas davon abgeben. Konsum kann Gutes bewirken.“
Entsprechend soll es nicht bei den Spenden per Pfandbon bleiben. Constantin Fricke, der auch Mitglied im Freundeskreis bei Hinz&Kunzt ist, hat längst eine weitere Idee. Er hat schon mit seinem Chef darüber gesprochen. Nun stecken die beiden die Köpfe zusammen, reden halblaut, nicken abwechselnd. Dann ist die Sache geritzt: Im Februar werden an einem Tag zwei Prozent des Umsatzes an Hinz&Kunzt gespendet. Von allen Filialen in Hamburg! Constantin Fricke angelt seinen elektronischen Timer aus der Hosentasche: Mitte des Monats, mitten in der Woche, das wäre doch passend. „Am 16. Februar, da machen wir das“, sagt er und kreuzt auf dem Display diesen Termin an. Wer also an diesem Tag für seine Ernährung und für Hinz&Kunzt etwas Gutes tun will …
Text: Frank Keil
Foto: Mauricio Bustamante