Caritas und Malteser Hilfsdienst laden Bedürftige zum Wohlfühlmorgen ein. Geboten wird nicht nur ein Verwöhnprogramm für den Körper, sondern auch Beratung
(aus Hinz&Kunzt 204/Februar 2010)
Ein ausgiebiges Frühstück, dann eine heiße Dusche, in frisch gewaschene Klamotten schlüpfen und ein Stündchen in Zeitschriften schmökern: Das tut im Winter nicht nur den durchgefrorenen Gliedern, sondern auch der Seele gut.
Arme und obdachlose Menschen haben kaum Gelegenheit, einen richtigen Wohlfühlmorgen zu genießen. Deswegen laden die Caritas und der Malteser Hilfsdienst Hamburg sie zu einem ein.
Die Gäste können sich bei Maniküre oder Fußpflege entspannt zurücklehnen oder sich einen neuen Haarschnitt verpassen lassen – von Profis, die sonst in der Hilfeeinrichtung Alimaus ehrenamtlich Nagelpfeile und Friseurschere in die Hand nehmen. Das Arzt- und das Zahnarztmobil der Caritas sind da, es gibt Duschmöglichkeiten und eine kleine Kleiderkammer. Im gemütlichen Ruheraum liegen etliche Zeitschriften und Gesellschaftsspiele aus. Seelsorger und Sozialarbeiter nehmen sich Zeit für Gespräche. Vom Sozialdienst katholischer Frauen kommen Juristen zur Rechtsberatung. Die St.-Ansgar-Schüler bieten ihre Dienste als Dolmetscher an, zum Beispiel für’s Übersetzen ins Polnische. Ein Frühstücksbüfett lädt zum Schlemmen ein. Für vierbeinige Begleiter gibt es natürlich auch was zu futtern und medizinische Hilfe vom Tierarzt.
Der Wohlfühlmorgen findet zum ersten Mal in Hamburg statt, in Köln oder Düsseldorf ist die Idee schon seit einigen Jahren so bekannt wie beliebt. Timo Spiewack, Sprecher der Caritas Hamburg, hofft auf einen erfolgreichen Start: „Wenn unser Angebot gut angenommen wird, würden wir das gerne regelmäßig machen.“
Eingeladen zum Seele-baumeln-Lassen sind arme und bedürftige Menschen, Hartz-IV-Empfänger, Rentner und Wohnungslose. Familien mit Kindern sind herzlich willkommen.
Text: Beatrice Blank