Freunde

(aus Hinz&Kunzt 206/April 2010)

„Man kann doch nicht einfach weggucken“

Der 18-jährige Sascha Welter ist das jüngste Mitglied unseres Freundeskreises. Seit drei Jahren verkneift er sich das ein oder andere Vergnügen, um seinen monatlichen Beitrag für die Arbeit von Hinz&Kunzt zu leisten. Er findet: Das lohnt sich.

Ziemlich typisch für einen 18-Jährigen: Sascha Welter freut sich auf seine Ausbildung zum Bürokaufmann, er trainiert mehrmals in der Woche mit seiner Hand­­ballmannschaft, ist Fan des FC St. Pauli und hört gerne Rapmusik. Weit weniger typisch: Sascha ist Mitglied im Hinz&Kunzt-Freundeskreis, und zwar schon seit drei Jahren.

Seit Sascha Welter Hinz&Kunzt-FREUNDESKREISMITGLIED ist, gibt er jeden Monat drei Euro an uns ab.  „Statt zu spenden würde ich mir sonst eine Zeitschrift oder mal einen Döner davon kaufen“, sagt der 18-Jährige.  „Aber da kann ich auch ganz gut drauf verzichten.“
Seit Sascha Welter Hinz&Kunzt-FREUNDESKREISMITGLIED ist, gibt er jeden Monat drei Euro an uns ab. „Statt zu spenden würde ich mir sonst eine Zeitschrift oder mal einen Döner davon kaufen“, sagt der 18-Jährige. „Aber da kann ich auch ganz gut drauf verzichten.“

Wie es dazu kam, weiß der Handelsschüler noch genau: In der S-Bahn sah er einen „offensichtlich Obdachlosen“, der genüsslich eine Brezel verspeiste. „Er nahm einen Bissen und kaute mit geschlossenen Augen. Er war richtig selig. Es hat mich berührt, dass einer wegen einer Brezel so glücklich ist.“
Zu Hause verkündete der 15-Jährige: „Ich will etwas für Obdachlose tun!“ Seine Mutter legte ihm Hinz&Kunzt ans Herz. Sascha beließ es nicht bei einer einmaligen Spende. Jeden Monat gibt er seither von seinem Taschengeld drei Euro ab. Normalerweise liegt der Mindestbeitrag bei 60 Euro im Jahr, aber für Sascha machten wir eine Ausnahme, weil er nur 20 Euro im Monat zur Verfügung hatte.
„Ich hatte immer alles, was ich brauche“, sagt Sascha. „Aber ich weiß auch, dass es anderen nicht so gut geht.“ Zum Glück gäbe es in Hamburg ja Projekte wie Hinz&Kunzt. Und die bräuchten schließ­lich Geld für ihre Arbeit. „Da kann man nicht einfach weg­gucken, da muss man doch helfen.“
Das tun unsere „Kleinst­spender“: Denn nicht nur Zeitungskäufer und die, die uns größere Summen überweisen, sondern auch Menschen, die uns geringe Geldbeträge schenken, ermöglichen Hinz&Kunzt seit mehr als 16 Jahren.
Wenn seine Ausbildung im Juni beginnt, verdient Sascha sein eigenes Geld. Er will dann – ziemlich typisch für einen 18-Jährigen – für ein Auto sparen. Aber er will auch mal durchrechnen, ob er gleichzeitig seine monatliche Spende an Hinz&Kunzt erhöhen kann. „Wer etwas verbessern will, muss eben selbst auch mal auf was verzich­ten.“

Text: Beatrice Blank
Foto: Hannah Schuh

Kirchen-Kollekte für Hinz&Kunzt
Die finnische Seemannsmission Hamburg hat für Hinz&Kunzt gespendet. Beim Gottesdienst zur Amtseinführung von Pastorin Lea Nattila im Februar ­kamen 335 Euro zusammen. Nattila ist erst vor ein paar Wochen aus Stockholm nach Hamburg ­gezogen. Aus Schweden kennt und schätzt sie die Idee von Straßenzeitungsprojekten und schlug deswegen vor, an uns zu ­spenden. Vielen Dank dafür von den Hinz&Künztlern!

Hinz&Kunzt kaufen und Susi Kentikian kämpfen sehen
Die Hamburger Boxweltmeisterin Susianna Kentikian verkauft im April eine halbe Stunde lang in der Wandelhalle im Hauptbahnhof das Straßenmagazin. In einigen der Hefte, die sie verkauft, wird sie Eintrittskarten für ihren Weltmeisterschaftskampf am Samstag, 24. April, in der Sporthalle Hamburg verste­cken. Wer am Dienstag, 20. April, zwischen 13 und 13.30 Uhr in der Wandelhalle eine Hinz&Kunzt bei Kentikian kauft, hat die Chance, zwei von 50 Tickets zu erwischen. Viel Glück!

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