Hinz&Künztlerin Irena

„Meine Kunden fühlen sich an wie Familie“

Nach einem Unfall reichte Irenas Einkommen nicht mehr dafür aus, die Miete zu bezahlen. Foto: Mauricio Bustamante
Nach einem Unfall reichte Irenas Einkommen nicht mehr dafür aus, die Miete zu bezahlen. Foto: Mauricio Bustamante
Nach einem Unfall reichte Irenas Einkommen nicht mehr dafür aus, die Miete zu bezahlen. Foto: Mauricio Bustamante
Hinz&Kunzt Randnotizen

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Irena, 73, verkauft Hinz&Kunzt vor Rewe in der Walddörferstraße.

Heute klebt ein Verband über Irenas linkem Auge. „Kleine OP, nicht schlimm“, winkt sie ab. Doch sobald Irena lächelt, liegt so viel Wärme in ihrem Gesicht, dass die Augenklappe fast nicht auffällt. Und Irena lächelt viel, als wolle sie so die schweren Kapitel ihrer Geschichte übermalen.

Schwer war es damals, als ihr Mann starb. Zu der Zeit arbeitete Irena als Buchhalterin in Breslau, ihrer Geburtsstadt, die früher „noch Schlesien war“ – diese deutschen Wörter kennt die 73-Jährige. Mit dem Tod ihres Mannes ging es gesundheitlich bergab, Irena rutschte in die Frührente. Doch das Geld reichte nicht. Es waren die Jahre nach der Wende um 1989. „In Polen gab es nur Probleme“, sagt sie. Probleme, an Lebensmittel zu kommen und Arbeit zu finden. Viele verloren ihre Jobs. Als Witwe bei der Schwiegermutter zu wohnen, „war die Hölle“, beschreibt Irena und schüttelt den Kopf, als wolle sie die Erinnerung vertreiben. Einer ihrer vier Söhne lebte in Deutschland. Irena hörte von den Möglichkeiten, Geld zu verdienen, von einem Ort namens Hamburg. Als ihr Sohn vorschlug, nachzukommen, packte sie kurzerhand ihre Sachen und zog in die Stadt, in der sie nun seit 30 Jahren lebt.


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Autor:in
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Deborah Weber

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