Das „Bündnis für das Wohnen“ war lange ein Erfolgsgarant des Hamburger Senats. Doch Baustopps und Insolvenzen lassen immer mehr Baulücken zurück. Wird die Stadt jetzt zum Retter?
Googelt man im Internet nach dem Bündnis für das Wohnen, gesellt sich schnell ein weiterer Begriff dazu: Erfolgsgeschichte. Seit zehn Jahren erreicht der Zusammenschluss aus Stadt, Bezirken und Immobilienverbänden seine hochgesteckten Ziele. Lange wurden nicht nur wie angekündigt jährlich mehr als 10.000 Wohnungen genehmigt, sondern auch fertiggestellt. Knapp 79.000 neue Wohnungen sind in zehn Jahren rot-grüner Koalition in Hamburg gebaut worden. Rund 23.000 davon sind günstig. Sie wurden öffentlich gefördert. Für den Großteil der neuen Wohnungen verlangen die Eigentümer:innen hingegen Preise, die vor zehn Jahren kaum denkbar waren. Damals lag die Durchschnittmiete in Hamburg bei unter acht Euro pro Quadratmeter. Heute zahlt man für eine Neubauwohnung in der Regel doppelt so viel.
Dabei war man in der Stadtentwicklungsbehörde überzeugt davon, dass der Neubau einen sogenannten Sickereffekt zur Folge habe: Neumieter:innen teurer Wohnungen würden schließlich aus günstigen Wohnungen ausziehen. Und die Mietpreisbremse würde einen Anstieg der Preise verhindern. Doch es kam anders: Wohnungen unter zehn Euro pro Quadratmeter werden einer Studie zufolge heute in Hamburg kaum noch angeboten. Auch deshalb, weil die Mietpreisbremse in den Augen von Mietervereinen zu viele Ausnahmen ermöglicht. Im Schnitt verlangen Vermietende derzeit für eine 60 Quadratmeter große Wohnung etwa 180 Euro mehr pro Monat als 2015.
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