Trauriger Jahresauftakt
Erneut zwei Obdachlose in Hamburg gestorben

An der U-Bahnstation St. Pauli erinnert ein Plakat an den verstorbenen Obdachlosen Josef. Foto: Lutz Gröchtemeier

Das Jahr hat gerade erst begonnen – und schon wieder sind zwei Menschen auf Hamburgs Straßen gestorben. Entsprechende Berichte bestätigte die Polizei.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Der Tod dieses Obdachlosen geht vielen auf St. Pauli nah: „Ruhe in Frieden, Josef der Schachspieler“ haben Trauernde auf ein Bettlaken geschrieben, das sie an der U-Bahnstation St. Pauli aufgehängten. Der 52-Jährige soll sich dort täglich aufgehalten haben, berichten Sozialarbeitende, die ihn kannten und Hinz&Kunzt informierten. Wie die Polizei am Mittwoch auf Hinz&Kunzt-Nachfrage mitteilte, ist Josef bereits am 7. Januar in einem Hamburger Krankenhaus gestorben – einen Tag nachdem ihn Rettungssanitäter dort eingeliefert hatten. Zur Todesursache teilte die Staatsanwaltschaft lediglich mit, dass es „keine Hinweise auf Fremdverschulden“ gebe.

Zehn Tage später, am 17. Januar, entdeckten Vorbeigehende in einem Zelt neben der Drogenhilfeeinrichtung Abrigado die Leiche eines 36-Jährigen. Der Drogenkranke sei „mutmaßlich obdachlos“ gewesen, so die Polizei, sein Leichnam werde im Institut für Rechtsmedizin obduziert. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es auch in diesem Fall nicht.

Vergangenes Jahr sind mindestens 26 Menschen auf Hamburgs Straßen gestorben. Zuletzt war an Silvester ein Obdachloser am Hauptbahnhof tot aufgefunden worden.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.