So schnell kann es gehen: Nur gut ein Jahr nach Start eines „Modellprojekts“ wird die Straßensozialarbeit in der Neustadt wieder eingestellt. Das verantwortliche Bezirksamt Mitte verweist auf Pläne der Sozialbehörde.
Sie sollten die Not obdachloser Menschen in der Neustadt lindern und Anwohnenden als Ansprechpartnerinnen dienen: zwei Streetworkerinnen, die die Stadt im August vergangenen Jahres auf die Straße schickte. „Quartiersbezogene Straßensozialarbeit“ überschrieb sie das sogenannte Modellprojekt – doch das läuft Ende diesen Monats aus, wie eine Sprecherin des Bezirksamts auf Hinz&Kunzt-Nachfrage bestätigte.
Warum wird ein Projekt eingestellt, an dessen Sinn niemand zweifelt? Die Amtssprecherin verwies zur Begründung auf die von der Sozialbehörde angekündigte Neukonzeptionierung der Straßensozialarbeit in Hamburg. Der Bezirk werde sich dafür einsetzen, „dass die neuen gesamtstädtischen Ressourcen der Straßensozialarbeit auch sozialräumliche Schwerpunkte in Hamburg-Mitte berücksichtigen, unter anderem auch in der Neustadt“.
Die Sozialbehörde hat angekündigt, die Straßensozialarbeit für Obdachlose in Hamburg neu zu organisieren. Wie das konkret aussehen soll, will die Behörde 2025 vorstellen.
Die Stadtteilkonferenz Neustadt hatte deshalb vom Bezirksamt eine Fortsetzung des Projekts bis Juli kommenden Jahres gefordert. So wollte sie eine „nachhaltige und durchgehende Unterstützung“ von Hilfebedürftigen rund um den Großneumarkt sicherstellen – vergeblich.