Münzviertel
Diakonie baut Wohnungen für Obdachlose

Von links: Nina Behlau (Diakonie), Bischöfin Kirsten Fehrs, Pastor Stefan Deutschmann, Ulrike Jaenicke (Praxis Andocken), Timo Engelhardt und Kevin Manowski (beide von der Baufirma Engelhardt Sozialimmobilien GmbH) bei der Grundsteinlegung im Münzviertel. Foto: Miguel Ferraz

Startschuss für ein ungewöhnliches Bauprojekt: Im Münzviertel baut die Diakonie Hamburg ein Haus für 31 Obdachlose und eine Arztpraxis für Menschen ohne Versicherungsschutz. In dieser Woche wurde der Grundstein verlegt.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Läuft alles nach Plan haben 31 Obdachlose ab Frühjahr 2026 ein neues Zuhause. Ab sofort rollen dafür im Münzviertel die Bagger. „Wir freuen uns, dass die Pläne Wirklichkeit werden“, sagte Pastor Stefan Deutschmann vom Diakonie-Hilfswerk Hamburg bei der feierlichen Grundsteinlegung. „Mit dem Baubeginn des Diakonie-Hauses Münzviertel setzen wir heute ein Zeichen der Solidarität im Herzen unserer Stadt.“

Zuletzt überwogen in Hamburg die negativen Nachrichten zu Bauprojekten. 2023 wurden 3000 Wohnungen weniger als im Jahr zuvor fertiggestellt. Der Neubau von geplanten 200 Sozialwohnungen auf dem Areal der ehemaligen Esso-Häuser auf St. Pauli droht endgültig zu scheitern. Selbst die Saga baut laut einer Senatsantwort auf eine CDU-Anfrage immer weniger günstige Wohnungen. Gerade einmal 200 konnten im laufenden Jahr fertiggestellt werden.

Angesichts dessen sieht Bischöfin Kirsten Fehrs den jetzt entstehenden „Leuchtturm der Nächstenliebe“ im Münzviertel auch als Mutmacher. Neben den Sozialwohnungen für Obdachlose wird im Erdgeschoss des Hauses außerdem Platz für eine medizinische Praxis für Menschen ohne Krankenversicherung entstehen. Und der Neubau des Wohlfahrtsverbandes fügt sich ein in einen größeren Baukomplex zwischen Münz- und Norderstraße, in dem künftig Auszubildende ein neues Zuhause finden. Allein das Bauprojekt der Diakonie wird rund 14 Millionen Euro kosten. Trotz der Förderung durch den Staat für den geförderten Wohnungsbau baut die Diakonie bei der Finanzierung auf weitere Spenden.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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