21 Menschen sind 2023 in öffentlichen Gewässern ertrunken – obwohl viele von ihnen schwimmen konnten. DLRG-Wasserretter Arto van der Meirschen warnt vor unsichtbaren Gefahren und erklärt, wie man sich auch am Elbstrand sicher abkühlen kann.
"Wenn die noch zwei Meter weiter rausschwimmen, sind sie in der Fahrrinne und in der Strömung drin. Ich hoffe mal, dass sie einen Plan haben“, sagt Arto van der Meirschen und blickt angestrengt auf die Elbe. Man erkennt nur die Köpfe, die dazugehörigen Schwimmer bewegen sich gefährlich weit weg vom Strand bei Wittenbergen. Der 54-Jährige behält sie genau im Blick, dabei ist er heute gar nicht im Dienst: „Ich gucke halt, das steckt drin“, sagt er und lächelt. Seit seiner Geburt ist er DLRG-Mitglied, sein Vater rettete bei der Sturmflut 1962 viele Menschenleben. „Das prägt“, sagt van der Meirschen. Seit zwölf Jahren ist er Chef im Bezirk Altona, zu dem auch der beliebte Strand in Wittenbergen gehört.
Die Elbe wirkt an diesem Sommertag friedlich: Enten pütschern herum, es weht kaum Wind. Trotzdem könne es „schnell hässlich werden“, sagt van der Meirschen. Der Grund: Unter der Oberfläche lauern steile Abbruchkanten, es geht 16 Meter tief in die Fahrrinne der Containerschiffe. Die sorgen am Strand für hohe Wellen (Schwell) und ziehen Schwimmer:innen in die Flussmitte (Sog). Die Strömung kann bis zu 4,5 km/h schnell werden. Das unterschätzen viele.
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