Markus, 50, arbeitet als Hausmeister im Hinz&Kunzt-Haus.
Für diesen Donnerstagvormittag im Juli hat Markus die Malerklamotten gewählt. „Ein Treppenhaus muss noch gestrichen werden“, erklärt der 50-Jährige. Seit März arbeitet der langjährige Verkäufer des Straßenmagazins auf Minijob-Basis als Hinz&Kunzt-Hausmeister, ein Job, der wie gemalt ist für ihn: „Ich bin ein Handwerker.“
Der Mann mit dem Käppi ist ein ruhiger, zurückhaltender Typ. Einer, der seine Geschichte mit leiser Stimme erzählt, selbst wenn sie nach lauten Tönen schreit. Seine Mutter sei als junges Mädchen von ihrem Vater auf den Strich geschickt worden, Markus’ eigener Vater später ihr Zuhälter geworden. Für Markus und seine Schwester war in diesem Leben kein Platz: Sie wuchsen bei den Großeltern väterlicherseits in Norddeutschland auf. Er habe trotzdem „eine gute Kindheit“ gehabt. Sein Vater ist seit Langem verstorben, zur Mutter habe er selten und vor allem aus Pflichtgefühl Kontakt: „Es ist schwierig. Ich weiß, dass ich ihr Sohn bin. Aber als Mutter empfinde ich bis heute meine Oma.“
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