In den Bücher-Hallen von Hamburg gibt es einen „Stillen Lese-Klub“.
Dort treffen sich Menschen und lesen leise ein Buch.
In dem Land USA machen das sehr viele Menschen.
Und wie ist es hier in Deutschland?
Bitte leise sein!
In der Bücher-Halle Blankenese steht ein Tisch
zwischen den Regalen mit den Büchern.
Vor dem Tisch steht ein Schild mit dem Text:
„Psst, wir lesen!“
Das ist eigentlich normal in einer Bibliothek.
Aber heute Abend soll es extra still sein,
denn es gibt heute den „Silent Book Club“.
Das ist Englisch und bedeutet: „Stiller Lese-Klub“.
Menschen lesen gemeinsam und sprechen nicht.
Alle können ein Buch mitbringen.
Welches Buch man lesen möchte,
ist ganz egal.
Die Menschen wollen so einen ganz neuen Lese-Klub machen.
Heute sind 5 Leute am Lesetisch.
Man kann sich einen Tee machen oder etwas knabbern.
Alle haben noch ein Buch.
Da sitzt zum Beispiel Ludger Menke.
Er ist der Leiter der Bibliothek.
Seine Kollegin Pauline Hopf und er haben den Lese-Klub begonnen.
Alle sagen „du“ zueinander im Lese-Klub.
Hans und Thomas sind heute das erste Mal hier.
Carolin ist schon letztes Mal gekommen,
genauso wie Barbara.
Sie ist die Älteste im Lese-Klub.
Still und in Ruhe ein Buch lesen:
Muss man dafür wirklich das Haus verlassen?
Die Idee für den „Stillen Lese-Klub“ ist aus den USA.
Dort finden das viele Menschen gut.
Vor allem junge Leute lesen an verschiedenen Orten leise Bücher.
Der Lese-Klub kann auch in einer Bar sein.
Ludger Menke findet die Idee für die Bücher-Hallen richtig gut.
Er denkt,
dass Menschen in einer Bibliothek gern Bücher lesen sollen.
Er mag auch den Werbe-Spruch für die Lese-Klubs.
Der Werbe-Spruch ist: „Happy Hour für Introvertierte“.
Das bedeutet etwa: „Eine gute Stunde für ruhige Menschen“.
Andere Menschen, andere Bücher
Die Teilnehmer stellen sich vor.
Sie sagen, welche Bücher sie mitgebracht haben.
Das passiert in einer Gruppe.
Ludger hat das Buch „La Storia“ von Elsa Morante dabei.
Pauline liest ein Buch von Ruth Ozeki auf Englisch,
weil sie Engländerin ist.
Thomas hat den zweiten Teil einer Buch-Reihe von Jonathan Stroud dabei
und Hans ein Buch von Henry Miller.
Carolin hat ein Buch mitgebracht,
das Ludger schon gelesen hat.
Carolin liest wie Pauline auf Englisch,
weil das Buch auf Deutsch noch viel dicker ist.
Barbara hat ein Buch von Martin Suter dabei,
darauf ist ein rosa Elefant.
Sie hat es noch nicht angefangen.
Die stille Lese-Zeit beginnt genau 18.30 Uhr.
Ludger Menke stoppt die Zeit für eine Stunde.
Er mag es, wenn es ruhig ist.
Er mag es auch, wenn man sich Zeit lässt.
Es ist eine schöne Abwechslung zu unseren schnellen und lauten Tagen.
Im „Stillen Lese-Klub“ ist es aber gar nicht so still.
Ein Fenster ist offen und man hört Geräusche von draußen.
Manche machen auch Geräusche beim Lesen.
Zum Beispiel schreibt Hans manchmal mit einem Blei-Stift.
Thomas wippt mit dem Fuß
und Leute gehen durch die Bibliothek.
Es ist trotzdem eine schöne Zeit zum Lesen.
Alle haben ihr Buch auf dem Schoß.
Nur Pauline sitzt aufrecht und hält das Buch leicht nach oben.
Sie hat ihre Brille nach hinten auf dem Kopf geschoben.
Alle sind nach ein paar Sekunden ganz in ihren Bücher
und die Welt um sie herum ist ganz leise.
Jemand trinkt manchmal Tee.
Ansonsten lesen alle in ihren Büchern.
Dann holt Ludger Menke die Gruppe um 19:44 Uhr zurück.
Er flüstert leise und vorsichtig zu allen:
„Die Stunde ist langsam um.“
Alle legen ihr Buch weg.
Hans streckt seine Arme und Beine aus.
Nächsten Monat lesen wir weiter
Jetzt ist auch langsam die Stille wieder weg.
Die Menschen vom Lese-Klub erzählen jetzt einander von den Büchern.
Barbara verbindet die Geschichte mit ihrem Leben.
Carolin erzählt sehr genau,
was in ihrem Buch passiert ist.
Pauline findet ihr Buch schwierig,
gibt aber noch nicht auf.
Thomas ist zufrieden.
Hans findet seltsam, dass es so viel um Sex geht.
Er findet das Buch wirklich gut,
aber er versteht es noch nicht ganz.
Sie sagen sich gegen 20 Uhr auf Wiedersehen.
In einem Monat treffen sie sich alle wieder
im „Stillen Lese-Klub“ in der Bücher-Halle Blankenese.
Übersetzung in leichte Sprache: capito Hamburg