In Dortmund ist erneut wieder ein Mann ohne festen Wohnsitz getötet worden. Er starb nach Polizeiangaben am Donnerstagabend nach einem Angriff am Hafen. Es wurden vier minderjährige Tatverdächtige ermittelt.
Der Getötete ist ein 31-jähriger Mann mit polnischer Staatsangehörigkeit, teilt Staatsanwalt Henner Kruse mit. Er hatte zuletzt keinen festen Wohnsitz. In einer Polizeimeldung von Donnerstag heißt es, dass Augenzeugen am frühen Abend eine Auseinandersetzung zwischen den Tatverdächtigen und dem Getöteten beobachtet hatten und die Polizei verständigten. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft starb der Mann nach „zahlreichen“ Messerstichen.
Polizei und Staatsanwaltschaft teilten mit, vier minderjährige Tatverdächtige, zwei 13-Jährige und zwei 14- und 15 Jährige, festgenommen zu haben. Am Freitagnachmittag ergänzten sie: Videoaufnahmen zeigten, dass einer der 13-Jährigen den Mann getötet habe. Derzeit werde noch untersucht, ob die Jugendlichen an der Tat beteiligt waren. Strafrechtliche Folgen wird die Tat für ihn nicht haben – er ist strafunmündig.
Alltägliche Gewalt gegen Wohnungslose
Gewalt gegen Wohnungslose ist alltäglich. „Die Gewalt geht dabei von Tätern aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft aus“, so die BAG W, Sozialdarwinismus muss als häufiges Motiv angenommen werden. „Wohnungslose werden nicht selten attackiert, eben weil sie wohnungslos sind und damit in den Augen der Täter:innen als ‚unnütz‘, ‚minderwertig‘ oder ‚rechtlos‘ gelten“. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zählt mindestens 288 Wohnungslose seit 1989, die durch nicht-wohnungslose Täter:innen getötet wurden. Wer obdachlos ist, kann sich auch vor Gewalt nicht schützen. Was schützt, ist eine eigene Wohnung.