Wegen mehrerer Angriffe auf Obdachlose muss ein 35-Jähriger viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Wieso er mehrfach seine Opfer anzündete, blieb vor Gericht unklar.
Das Landgericht Hamburg hat Anfang Februar einen 35-Jährigen wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und weiterer Straftaten zu 4 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Er hatte unter anderem im vergangenen Sommer am Bahnhof Altona den Jackenärmel eines schlafenden Obdachlosen mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Das Opfer konnte die Flammen zwar löschen, erlitt aber Verbrennungen am Arm.
Der Grund für die Gewalttat blieb vor Gericht unklar. Zwar hatte der Angeklagte in der Verhandlung Verärgerung über Schulden, die das Opfer bei einem gemeinsamen Bekannten gehabt haben soll, als Motiv angegeben. Wie ein Sprecher gegenüber Hinz&Kunzt mitteilte, hielt das Gericht diese Aussage jedoch nicht für glaubhaft.
Der Täter war auf Bewährung
Offenbar neigt der Täter, der selbst auf der Straße lebte, zu Gewalt: Schon im Mai vergangenen Jahres hatte er laut Gericht am selben Ort den Schlafsack eines anderen Obdachlosen angezündet. Einen anderen Mann hatte er demnach ins Gesicht geschlagen, wodurch dieser zu Boden fiel und Schwellungen im Gesicht erlitt. Zum Zeitpunkt der Taten war der Täter zudem auf Bewährung, weil er im November 2020 eines seiner späteren Opfer schon einmal gegen den Kopf getreten hatte.