Durch eine Explosion in einer Hamburger Wohnungslosenunterkunft ist ein Bewohner lebensgefährlich verletzt worden. Das Gebäude wurde stark beschädigt.
Bei einer schweren Explosion in einer Unterkunft für Wohnungslose im Hamburger Stadtteil Stellingen ist am Donnerstagabend ein 61-jähriger Bewohner lebensgefährlich verletzt worden. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus, er schwebte nach Angaben der Polizei am Freitagmittag noch in Lebensgefahr.
Fünf weitere Bewohner sind laut Polizei durch umherfliegende Trümmerteile oberflächlich verletzt und ambulant versorgt worden. Mehr als 90 Menschen wurden demnach aus der Unterkunft am Bornmoor evakuiert und in einer Turnhalle untergebracht.
Die Explosion ereignete sich laut Polizei gegen 22 Uhr im Zimmer des 61-Jährigen und hat offenbar große Schäden in einem der beiden Gebäudeflügel angerichtet. „Im Inneren sind deutliche Spuren einer massiven Explosion erkennbar“, sagte der Einsatzleiter dem „Hamburger Abendblatt“. Durch die Druckwelle sei sogar die Fassade verformt worden. In dem Bericht ist die Rede von zerstörten Fenstern, Trümmerbergen und herausgedrückten Wänden. Am Freitagmorgen war die Ursache der Explosion noch unklar, das Landeskriminalamt ermittelt.
Wie schnell und ob die insgesamt 180 Bewohner überhaupt in das Gebäude zurückkehren können, war laut dem städtischen Betreiber Fördern&Wohnen (F&W) am Freitagvormittag noch unklar. Zunächst sollen Statiker den beschädigten Gebäudeflügel untersuchen. F&W sei bereits auf der Suche nach alternativen Unterkunftsplätzen, sagte Sprecherin Susanne Schwendtke gegenüber Hinz&Kunzt: „Das ist natürlich schwierig bei der aktuellen Belegungslage.“