Russland reduziert Gaslieferungen :
Müssen Mieter:innen bald frieren?

Rolf Bosse ist Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Hamburger Mietervereins. Foto: Imke Lass

Der Mieterverein ist empört: Weil Russland die Gaslieferungen nach Deutschland reduziert, schlägt die Bundesnetzagentur niedrigere Temperaturen in Mietwohnungen vor.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Hamburgs Mieterverein hat den Vorschlag der Bundesnetzagentur scharf kritisiert, wegen drohender Gasknappheit die Mindesttemperatur in Mietwohnungen und so den Verbrauch zu senken. Vermieter:innen solle erlaubt werden, die Heizungen kälter als 20 Grad einzustellen, schlug der Präsident der Agentur, Klaus Müller, in der „Rheinischen Post” vor. „Darüber diskutieren wir mit der Politik“, sagte er.

Mietervereins-Chef Rolf Bosse bringt dieser Vorschlag auf Zinne: Als „dumm, zynisch und gefährlich“ kritisiert er den Vorstoß auf Twitter. „Wie unsozial und gesundheitsschädlich geht’s noch?“ In gut gedämmten Neubauten würden Mieter:innen nicht viel von der Absenkung merken, in günstigeren Altbauten dafür umso mehr, erklärt Bosse weiter. „Davon abgesehen, diese tolle Idee trifft Mieter:innen und damit jeden zweiten Haushalt in Deutschland, der Rest kann es sich weiter gemütlich machen.“

Hintergrund der Debatte: Russland hatte am Mittwoch die Gaslieferungen nach Deutschland reduziert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Bevölkerung deshalb am Mittwoch zum Energiesparen aufgerufen. „Vor allem dürfen wir uns nicht spalten lassen, denn das ist das, was Putin vor hat“, sagte Habeck.

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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