Leichte Sprache :
Das Meer kommt!

Überall auf der Welt steigt der Meeres-Spiegel.
Das heißt:
Jeder Fluss und jedes Meer
wird in Zukunft immer mehr Wasser haben.
Auch in Hamburg wird das Wasser steigen.
Was kann Hamburg dagegen machen?

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Der Meeres-Spiegel steigt auf der ganzen Welt.
Das Wasser braucht immer mehr Platz.
Das Wasser kommt dann auch dahin,
wo vorher Land war.
Das Wasser kommt dann auch dahin,
wo Menschen wohnen.
Das ist manchmal sehr gefährlich.

Die Stadt Hamburg liegt direkt an dem Fluss Elbe.
Wenn der Meeres-Spiegel steigt,
verändert sich auch die Elbe.
Das Wasser wird immer mehr
und die Wellen haben mehr Kraft.
Hamburg muss deshalb umdenken.
Aber was kann Hamburg machen,
damit das Wasser nicht gefährlich wird
für die Stadt?

Wie sieht die Zukunft in Hamburg aus?

Wie die Welt in der Zukunft vielleicht aussehen kann,
hat eine Gruppe von Wissen-Schaftlern in Amerika erforscht.
Was die Wissen-Schaftler heraus gefunden haben,
hört sich an wie eine Fantasie-Geschichte.
Und die Geschichte geht so:

Den Fischmarkt in Hamburg gibt es nicht mehr.
Jetzt ist dort die Nordsee.
Alle Häuser und Straßen am Fischmarkt
sind jetzt unter dem Meer.
Die Wellen sind ganz dicht am Altonaer Balkon.
Die Stadt-Teile Wilhelmsburg, Finkenwerder und Veddel
gibt es nicht mehr.
Der Hamburger Hafen, das Alte Land und viele andere Orte
sind unter Wasser.

Wir können uns das heute fast nicht vorstellen.
Aber die Wissen-Schaftler sagen:
Die Meere werden in der Zukunft noch mehr ansteigen.
Viele Orte werden dann unter Wasser sein.

Warum steigt der Meeres-Spiegel?

Schuld an dem hohen Meeres-Spiegel ist der Klima-Wandel.
Der Klima-Wandel passiert überall auf der Welt.
Klima ist ein anderes Wort für Wetter.
Klima-Wandel heißt:
Das Wetter ändert sich.
Zum Beispiel gibt es mehr Stürme
und es wird überall immer wärmer.
Auch der Nordpol und der Südpol werden immer wärmer.
Das Eis am Nordpol und am Südpol schmilzt dann immer schneller.
Dann steigt auch der Meeres-Spiegel.

Die Wissen-Schaftler aus Amerika sagen,
dass das Wetter in der Zukunft immer schlimmer wird.
Die Menschen haben schon früher überall am Wasser
große Hügel gebaut.
So einen Hügel nennt man auch „Deich“.
Ein Deich ist wie eine Mauer am Meer.
Diese Mauer schützt Straßen und Häuser
vor dem Wasser aus dem Meer.
Die ersten Deiche gab es schon vor über 500 Jahren.

Die meisten Deiche sind sehr stark
und die Menschen fühlen sich hinter dem Deich sicher.
Aber manchmal gehen Deiche kaputt.
Das kann sehr gefährlich werden.
Viele Häuser und Straßen
gehen durch das Wasser kaputt.
Manchmal ertrinken auch Menschen.

Der Klima-Wandel ist keine Fantasie-Geschichte

Das Wetter wird wirklich immer wärmer.
Und das Eis an Nord-Pol und Süd-Pol schmilzt.
Der Meeres-Spiegel steigt immer mehr.

Politiker, Umwelt-Schützer und viele Menschen wollen
den Klima-Wandel stoppen.
Aber das ist gar nicht so leicht.
Denn alle Länder müssen mitmachen.
Wenn die Welt 1,5 Grad wärmer wird,
dann wird das Meer schon um 3 Meter ansteigen.
Wenn die Welt 3 Grad wärmer wird,
dann wird das Meer schon um 6 Meter ansteigen.
Dann passiert das,
was oben in der „Geschichte“ steht:
Ganze Stadt-Teile von Hamburg verschwinden unter dem Meer.

Die Wissen-Schaftler sagen:
Die Küsten müssen in Zukunft noch besser geschützt werden.
Die Wissen-Schaftler sagen auch:
Das Leben in den Städten am Meer wird gefährlicher.
Es gibt mehr Sturm-Fluten und mehr Hoch-Wasser.
Die Menschen müssen dann wo anders leben.

Sind die Deiche in Hamburg sicher?

Die Deiche in Hamburg sind heute sicher.
Aber sind die Deiche auch in der Zukunft sicher?
Die Stadt Hamburg hat viel Erfahrung mit Sturm-Fluten.
1962 gab es eine sehr schlimme Sturm-Flut in Hamburg.
Seit dieser Sturm-Flut
kümmert sich die Stadt Hamburg besonders gut um die Deiche.
Die Deiche werden immer höher gebaut,
damit sie das steigende Wasser gut halten.

Hamburg macht jetzt schon Pläne,
damit die Deiche auch in 100 Jahren noch sicher sind.
Wissen-Schaftler aus Hamburg haben ausgerechnet,
dass der Meeres-Spiegel in 100 Jahren schon 1 Meter höher sein wird.
Darauf ist Hamburg gut vorbereitet.

Deiche schützen die Menschen

Hinz und Kunzt hat mit Frank Nohme gesprochen.
Frank Nohme ist Fachmann für Deiche.
Er arbeitet bei der Stadt Hamburg im Umwelt-Amt.
Frank Nohme sagt:
„Die Meeres-Spiegel steigen immer mehr an
und niemand kann das stoppen.“
Aber Frank Nohme hat keine Angst.
Hamburg kann sehr hohe Deiche gut bauen.

Die Menschen müssen sich entscheiden:
Wie wollen wir in der Zukunft leben?

Aber es gibt auch ein Problem:
Wenn ein Deich sehr hoch gebaut wird,
muss der Deich auch sehr breit sein.
Zum Beispiel:
Ein Deich der 10 Meter hoch ist,
muss 60 Meter breit sein.
Sonst hält der Deich das Wasser nicht.
Das Wasser kann den Deich dann leicht kaputt machen.

In Hamburg wohnen viele Menschen am Deich.
Und die Menschen haben durch die Deiche immer weniger Platz.
Viele Menschen haben Grund-Stücke

in der Nähe von einem Deich.
Wenn die Deiche höher und breiter werden,
dann müssen die Menschen noch mehr
von ihrem Grund-Stück abgeben.
Das wollen die Menschen aber nicht.
Dann gibt es oft Streit.

Die Deiche höher zu machen,
kostet auch viel Geld.
Das ist dann für den Staat sehr teuer.

Das Leben mit dem Wasser

Karsten Reise ist ein Wissen-Schaftler von der Nordsee-Insel Sylt.
Er glaubt,
dass die Menschen an der Nordsee
irgendwann keine hohen Deiche mehr bauen wollen.
Sie wollen nicht hinter einer großen Mauer leben.
Außerdem ist der Deich-Bau viel zu teuer.

Karsten Reise hat ein Buch geschrieben.
Er schreibt in dem Buch,
dass die Menschen anders über das Meer denken müssen.
Er sagt auch:
„Wir müssen uns nicht vor dem Meer beschützen.
Wir müssen lernen,
mit dem Wasser zu leben.“

Karsten Reise erzählt Hinz und Kunzt,
wie das Leben mit dem Wasser gut klappen kann.
Er sagt,
die Menschen müssen ihr Leben verändern.
Sie müssen zum Beispiel Pflanzen anbauen,
die am Wasser gut wachsen.
Und sie müssen Tiere haben,
die am Wasser gut leben können.

Karsten Reise sagt:
„Ein Leben mit dem Wasser kann sehr schön sein.“
Zum Beispiel wie in der Stadt Venedig in Italien.
Oder wie in der Stadt Amsterdam in Holland.
Diese Städte leben schon sehr lange mit dem Wasser.
Und wenn es manchmal Hoch-Wasser oder Sturm-Flut gibt,
dann ist das ganz normal.
Hamburg muss zulassen,
dass Orte manchmal überschwemmt werden.
Das Wasser muss ja auch irgendwo hin.

Leben mit dem Wasser in Hamburg

In Hamburg hat man den Stadt-Teil Hafencity so gebaut,
dass die Häuser bei Hoch-Wasser gut geschützt sind.
Die Häuser stehen in der Hafencity auf großen Hügeln.
Die Hügel nennt man Warften.
Viele Wege sind wie Brücken gebaut.
Die Menschen können dann auch bei Hoch-Wasser
durch die Straßen laufen.
In vielen Häusern dort gibt es keine Wohnungen im Erd-Geschoss.
Und es gibt überall besondere Türen gegen die Flut.
Diese Türen heißen Flut-Schutz-Türen.

Was die Stadt Hamburg sagt

Hinz und Kunzt hat das Umwelt-Amt in Hamburg gefragt:
Ist der Stadt-Teil Hafencity ein gutes Beispiel für die Zukunft?
Will die Stadt Hamburg noch mehr Häuser bauen,
die vor Wasser gut geschützt sind?
Die Stadt Hamburg will dazu nichts sagen.
Die Stadt sagt nur:
„Wir vertrauen auf den Hoch-Wasser-Schutz in Hamburg.“
Die Stadt Hamburg will nicht,
dass die Menschen am Wasser Angst haben.

Fach-Leute warnen die Stadt Hamburg schon lange

Schon 2014 haben Fach-Leute gesagt,
dass die Stadt Hamburg anders planen soll.
Sie haben auch gesagt,
dass die Stadt keine neuen Wohn-Gebiete am Wasser bauen soll.
Die Stadt Hamburg hat aber nicht auf den Rat gehört.
Karsten Reise findet das schlecht.
Er sagt:
„Die Menschen planen nur für die Kinder und Enkel-Kinder.
Weiter in die Zukunft planen sie nicht.“
Es ist aber wichtig,
dass die Menschen weiter denken und für die Zukunft planen.
Die Menschen müssen jetzt damit anfangen,
damit die Zukunft sicher ist.
Sonst wird es immer schwerer.“

Information:


Der Meeres-Spiegel steigt auf der ganzen Welt.
Was bedeutet das für andere Länder?
Das Wasser der Nordsee steigt.
Das ist schon schlimm.
Aber an anderen Länder auf der Welt ist es noch viel schlimmer.
Es gibt 20 Länder,
die schon jetzt sehr unter dem Anstieg des Meeres-Spiegels leiden.
Deutschland gehört nicht dazu.
In Asien liegen viele Länder und Orte
unter dem Meeres-Spiegel.
Wenn der Meeres-Spiegel weiter steigt,
dann gibt es noch mehr Fluten.
Mehr als die Hälfte der Menschen in dem Land Vietnam
und auch in dem Land Bangladesch werden dann unter den Fluten leiden.
Auch in Europa werden immer mehr Länder und Menschen
unter der Flut leiden.
Zum Beispiel in Groß-Britannien, in Spanien und in Italien.

Übersetzung in Leichte Sprache: Capito Hamburg

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

Weitere Artikel zum Thema