Bei einer Kundgebung in Ottensen haben Bewohner:innen und Unterstützer:innen auf das drohende Aus des Wagenplatzes im Volkspark aufmerksam gemacht. Die Stadt plant an der Stelle ein Naturschutzgebiet und einen Fitnesspfad.
Rund 50 Menschen haben sich am Freitag in Ottensen für den Erhalt des Wagenplatzes „Wildwuchswelt“ im Altonaer Volkspark stark gemacht. „Wir bleiben“ steht auf einem Transparent, das an einem Anhänger befestigt ist. Passanten bleiben stehen und machen Fotos, eine Nachbarin sagt: „Die stören doch keinen.“
Doch die 14 Bewohner:innen des ehemaligen Polizeischießstandes im Volkspark fürchten um ihr Zuhause. Der Mietvertrag mit dem Bezirksamt Altona läuft im April 2023 aus. Es gibt Pläne der Umweltbehörde, das Areal in ein Naturschutzgroßprojekt einzugliedern. Auch soll ein „Fitnesspfad“ an der Stelle eingerichtet werden, wo jetzt noch die Bauwägen stehen und Menschen leben. „Wir werden obdachlos, damit irgendwelche Yuppies in einer Erweiterung des schon riesigen Volksparks Sport machen können“, hieß es dazu in einem Redebeitrag.
Laura ist seit den Anfängen des Wagenplatzes 2013 dabei – und möchte nirgendwo anders hin: „Wir können da nach unseren eigenen Vorstellungen leben und wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass das gut funktioniert.“ Aus dem Bezirksamt Altona heißt es, noch sei nichts entschieden. Es bestehe „wieder die Möglichkeit, über eine Verlängerung zu sprechen“, wie schon in den Vorjahren. Die Wagenplatzbewohner:innen fordern jetzt einen Mietvertrag bis 2027. Mündlich sei diese Möglichkeit bereits in Aussicht gestellt worden, doch noch stehen Laura und die anderen mit leeren Händen da.
Klar ist: Sie wollen bleiben. Die Perspektive, vom Wagenplatz in der freien Natur in eine feste Unterkunft zu ziehen, ist nichts für Laura und die anderen: „Wir wollen das nicht. Wir sind keine Einzelgänger, sondern Rudeltiere“, sagt sie lachend. Damit sie weiter im Volkspark wohnen können, haben die Bewohner:innen von Wildwuchswelt eine Online-Petition gestartet. Stand Freitag hatten diese bereits mehr als 1900 Personen unterzeichnet.