Wenn Kinder ein Eis essen wollen,
brauchen sie Geld.
Kinder fragen dann ihre Mutter und ihren Vater.
Einige Kinder haben Eltern,
die in einer Finanz-Coop sind.
Coop spricht man Co-Op.
Coop ist das kurze Wort für Kooperative.
Das heißt: zusammen.
In einer Finanz-Coop teilen Menschen ihr Geld.
Diese Menschen haben alle zusammen ein Bank-Konto.
Das Geld gehört allen Menschen.
Wenn Kinder von einer Finanz-Coop Geld für ein Eis brauchen,
können sie das von den vielen Menschen Geld bekommen.
Die anderen Kinder können nur ihre Eltern fragen.
Wenn eine Person in der Finanz-Coop teure Sachen kaufen will,
fragt die Person die anderen Menschen in der Gruppe.
Sie fragt alle Menschen in der Gruppe,
weil das Geld allen Menschen in der Gruppe gehört.
Wenn die anderen Menschen in der Gruppe das gut finden,
kauft sie die teuren Sachen mit dem Geld.
Eine Finanz-Coop ist wie eine warme Jacke
Branka ist Ärztin und Mutter.
Sie ist seit 20 Jahren in einer Finanz-Coop.
Sie teilt ihr Geld mit 6 Erwachsenen und 4 Kindern.
Für sie ist das ganz normal.
Sie hat schon viele Sachen geteilt:
- ein Auto oder
- die Miete von einer Wohnung.
In der Finanz-Coop von Branka
wollen manche Menschen auch ihre Rente teilen.
Rente ist Geld für alte Menschen,
die nicht mehr arbeiten.
Heute sind die Erwachsenen in dieser Finanz-Coop
zwischen 45 und 53 Jahre alt.
Sie haben fast alle studiert.
Sie wohnen jetzt zum Beispiel in Hamburg und Berlin.
Sie haben alle verschiedene Berufe.
Sie arbeiten zum Beispiel:
- in einem Kranken-Haus,
- an einer Universität,
- bei einer Zeitung,
- oder in einem Bio-Laden.
Alle in der Gruppe sagen,
dass die Finanz-Coop wie eine warme Jacke ist.
Das heißt,
dass die Finanz-Coop gute Gefühle macht:
warm und sicher.
Mit Geld anderen Menschen helfen
Die Menschen in der Gruppe sind alle 6 Wochen zusammen.
Sie kommen dann alle zusammen in eine Stadt.
Sie reden dann zusammen.
Sie reden zum Beispiel über:
- ihr Leben,
- ihre Jobs,
- Sachen,
die sie kaufen wollen.
Sie reden viel über Geld.
Sie reden aber auch über Wünsche und Träume.
Alle Menschen in der Gruppe zahlen ihr Geld auf ein Bank-Konto.
Jeder Mensch zahlt so viel Geld,
wie er zahlen kann.
Einige Menschen zahlen zum Beispiel 700 Euro im Monat.
Andere zahlen 3.700 Euro.
Sie zahlen alle das Geld auf das Bank-Konto.
Zum Beispiel
- Geld das sie jeden Monat für ihre Arbeit bekommen,
- Geld-Geschenke,
- Kinder-Geld.
Wenn jemand Geld von der Familie bekommt,
kommt das Geld auch auf das Konto.
Geld von der Familie bekommt man zum Beispiel,
wenn jemand stirbt.
Dieses Geld heißt dann Erbe.
Mit diesem Geld helfen Sie wieder anderen Menschen.
Sie geben Menschen zum Beispiel einen Kredit.
Ein Kredit geben bedeutet:
Einem Menschen Geld leihen.
Sie helfen zum Beispiel bei anderen Wohn-Ideen.
Wenn jemand Geld von früher hat,
kommt das nicht auf das Konto.
Wenn Menschen eine Finanz-Coop zusammen machen wollen,
sind viele Dinge wichtig.
Es ist zum Beispiel wichtig, dass
- die Menschen Geld haben,
- die Menschen gern zusammen sind,
- die Menschen gleiche Ideen haben,
- die Menschen gleich viel kaufen.
Das bedeutet:
Einige Menschen kaufen zum Beispiel gern teures Parfüm.
Diese Menschen brauchen dann in ihrer Finanz-Coop auch Menschen,
die teures Parfüm kaufen wollen.
Einige Menschen wollen Geld nicht teilen
Dirk ist ein Mann,
der auch mal in einer Finanz-Coop war.
Er lebt in Hamburg.
Er sagt,
dass Menschen mit einer Finanz-Coop gut leben können.
10 Jahre hat er sein Geld mit 7 Menschen geteilt.
Dann war für alle die Finanz-Coop zu Ende.
Alle haben in den 10 Jahren viel gelernt.
Die Finanz-Coop gibt es nicht jetzt mehr.
Die 7 Menschen hatten irgendwann nur noch wenig Kontakt.
Deswegen gibt die Finanz-Coop nicht mehr.
Tina war auch in dieser Gruppe.
Sie sagt,
dass Geld ganz viel Kraft hat.
Wenn Menschen über Geld reden oder viel Geld haben,
haben sie ganz viele Gefühle.
Ein Gefühl ist zum Beispiel Angst.
Menschen können aber auch sehr böse sein,
wenn sie über Geld sprechen.
Menschen haben manchmal Angst,
wenn kein Geld auf dem Konto ist.
Tina sagt auch,
dass nicht alle Menschen die Finanz-Coop verstehen.
Ihre Eltern haben die Finanz-Coop nicht verstanden.
Auch die Bank hat Probleme gemacht,
weil alle eine Bank-Karte haben wollten.
Sie brauchten 8 Bank-Karten.
Das waren für die Bank zu viele Karten.
Nina war auch in dieser Finanz-Coop von Dirk und Tina.
Für Nina ist Zeit sehr wichtig.
Sie hat lieber mehr Zeit.
Geld ist für sie nicht so wichtig.
Einige Menschen sagen,
dass Geld in einer Freundschaft Probleme machen kann.
In einer Finanz-Coop ist das nicht so.
Manchmal gibt es kleine Probleme.
Es gibt aber keinen großen Streit.
Kerstin erzählt:
Manchmal haben sie über den Urlaub geredet.
Sie haben viel über Urlaub mit dem Flugzeug geredet.
Da gab es manchmal ein paar Probleme.
Einige Menschen aus der Finanz-Coop wollten nicht fliegen,
weil das schlecht für das Klima ist.
Und weil Flugreisen sehr teuer sind.
Kerstin sagt,
dass sie Hilfe geholt haben.
Diese Hilfe war ein Mensch,
der nicht in der Finanz-Coop war.
Alle zusammen haben eine gute Lösung gefunden:
Flug-Punkte.
Das heißt:
Jeder Menschen in der Gruppe hatte die gleiche Zahl Flug-Punkte.
Jeder durfte sagen,
wie viele Flug-Punkte er benutzen will.
Und wann er sie benutzen will.
Das hat immer sehr gut funktioniert,
sagt Kerstin.
Kerstin sagt auch,
dass sie kleine Ergebnisse mag.
Sie mag kleine Ergebnisse,
die Menschen zusammen gefunden haben.
Viele Menschen haben über das Teilen von Geld ein Buch geschrieben.
Ein Buch heißt:
Revolution in Zeitlupe.
Revolution bedeutet:
Eine neue Ordnung im Leben.
Und diese neue Ordnung kommt ganz langsam.
Kerstin sagt:
Einige Menschen finden das Teilen von Geld nicht gut.
Wenn sie dieses Buch gelesen haben,
finden sie das Teilen von Geld viel besser.
Das Buch erklärt,
wie Menschen Geld gut teilen können.
Kerstin sagt,
dass Geld teilen ganz leicht ist.
Jeder lernt es,
wenn er es einfach macht.
Kerstin findet Finanz-Coops gut.
Das Buch heißt:
„Finanzcoop oder Revolution in Zeitlupe.
Von Menschen, die ihr Geld miteinander teilen.“
FC-Kollektiv, Paula Bulling, Bini Adamczak haben es geschrieben.
Der Verlag heißt Büchner Verlag.
Das Buch kostet 18 Euro.
Als PDF kostet es 14 Euro.
Text: Anke Schwarzer
Übersetzung in Leichte Sprache: Capito Hamburg