Housing First :
Opposition verlangt jetzt Wohnungen für Obdachlose

Die Bürgerschaft debattiert am Mittwoch über "Housing First". Symbolfoto: Hamburgische Bürgerschaft/ Michael Zapf

Die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft drückt bei „Housing First“ auf die Tube! Die Linke fordert 40 Wohnungen für Obdachlose, die CDU verlangt ein Konzept mit 25 Plätzen. 

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Eigentlich hatte Rot-Grün schon Anfang 2020 ein Housing-First-Modellprojekt für Hamburg versprochen und beschlossen. Doch passiert ist bislang wenig: Die Sozialbehörde fühlt sich nicht an den Bürgerschaftsbeschluss aus der letzten Legislaturperiode gebunden. Und im aktuellen Haushalt sind bislang auch keine Mittel für das Modellprojekt vorgesehen. War der Vorstoß also bloß Wahlkampfgetöse? 

Jetzt macht die Opposition in der Bürgerschaft Druck: Linke und CDU fordern in Anträgen zur Sitzung am Mittwoch, das Projekt endlich umzusetzen. 40 Wohnungen für Obdachlose beantragt die Linksfraktion, der Senat soll dafür 525.000 Euro in 2021 und 2022 ausgeben. Die CDU geht in ihrem Antrag nicht ganz so weit und verlangt vom Senat ein Konzept für ein Modellprojekt mit 25 Plätzen.  

Obdachlosenhilfe in Berlin
In der Hauptstadt klappt’s mit „Housing First“
Hamburg zögert noch, aber in Berlin funktioniert es schon: Housing First bringt Obdachlose in Wohnungen. Für das Pilotprojekt gibt es viel Lob. Sozialsenatorin Elke Breitenbach will damit das ganze Hilfesystem reformieren.

Bei „Housing First“ erhalten Obdachlose direkt Wohnungen, ohne dass sie erst in Sammelunterkünften leben und beweisen müssen, dass sie selbstständig wohnen können. Das Konzept gilt als vielversprechender, moderner Weg aus der Krise der Obdachlosigkeit. „Dass Housing First funktioniert, zeigen längst Länder wie Finnland, aber auch deutsche Städte wie Berlin“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Stephanie Rose. Daher brauchen wir jetzt kein Modellprojekt, wir brauchen den Willen zur Umsetzung und die Finanzierung.“ 

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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