Für die Krise sollen diejenigen zahlen, die ohnehin mehr als genug haben: Diese Forderung richtet das Bündnis „Wer hat, der gibt“ an die Bundesregierung. Auch Hinz&Kunzt unterstützt.
Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer: Was schon vor Corona galt, setzt sich auch in der Pandemie fort. „Die Krise verschärft die soziale Spaltung und droht den Verschleiß der sozialen Infrastruktur zu beschleunigen“, mahnt der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider. „Es wäre verantwortungslos den Reichtum unserer Gesellschaft jetzt nicht für den sozialen Zusammenhalt einzusetzen.“
Schneider gehört zu den Unterzeichner*innen eines offenen Briefs an die Bundesregierung. Das Bündnis „Wer hat, der gibt“ schlägt darin eine Reihe von konkreten Maßnahmen vor, um die soziale Ungleichheit in Deutschland zu entschärfen. Dazu gehört eine effektive Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen genauso wie die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und eine einmalige Vermögensabgabe. Gleichzeitig warnen die Unterzeichner*innen vor der Kürzung öffentlicher und sozialer Ausgaben und lehnen eine Rückkehr der Schuldenbremse ab.
„Es ist an der Zeit, dass auch die Reichen ihren Beitrag leisten.“– Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm
Insbesondere die Kosten der Coronapandemie müssten stärker als bislang von Vermögenden getragen werden, finden die Unterzeichner*innen. „Auch in der Pandemie sind es wieder einmal die einkommensarmen Erwachsenen und ihre Kinder, die in beengten Wohnräumen bei fehlender digitaler Ausstattung besonders leiden“, sagt die Hamburger Sozialwissenschaftlerin Gabriele Winkler. „Durch eine deutlich höhere Besteuerung Vermögender und Gutverdienender kann zügig mehr Personal in Bildung und Gesundheit sowie eine existenzielle Absicherung für alle finanziert werden.“
Unterzeichnet hat den Brief neben zahlreichen Initiativen und Intellektuellen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur auch Hinz&Kunzt Geschäftsführer Jörn Sturm. „Bisher wurden die Kosten dieser beispiellosen Krise im Wesentlichen von den Armen getragen“, sagt er. „Deshalb ist es an der Zeit, dass auch die Reichen ihren Beitrag leisten.“ Über eine Onlinepetition bei change.org sammelt „Wer hat, der gibt“ nun weitere Unterstützer*innen.