Schon in der kommenden Woche will Berlin anfangen, Obdachlose gegen Covid-19 zu impfen. Hamburg plant die Impfung dieser Personengruppe erst im April.
Berlin will seine Impfstoff-Panne zum Segen für obdachlose Menschen machen: Weil dort 30.000 Impfdosen von Astra Zeneca nicht abgerufen worden sind, will Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) sie den rund 3000 Gästen in den Notunterkünften zur Verfügung stellen. „Es ist in der aktuellen Situation nicht hinnehmbar, dass Impfdosen ungenutzt herumliegen“, sagte Breitenbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch. „Wir könnten und sollten allen Obdachlosen in Notunterkünften jetzt so schnell wie möglich ein Impfangebot machen.“ Die Impfungen in den Einrichtungen könnten womöglich bereits kommende Woche beginnen, informierte ein Sprecher Breitenbachs Hinz&Kunzt.
In Hamburg müssen sich die Obdachlosen noch gedulden. Hier gebe es keine übrig gebliebenen Impfdosen, so der Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich zu Hinz&Kunzt. Deswegen könnten Obdachlose hier nicht in der Impfreihenfolge bevorzugt werden.
Den Gästen ihrer Notunterkünfte will die Hansestadt bis spätestens Ende April ein Impfangebot machen. Wegen der Infektionsgefahr in den Sammelunterkünften gehören sie der zweiten Prioritätgsgruppe an. Zudem gelten sie wegen ihres häufigen Schwächezustands und Vorerkrankungen als besonders vulnerabel. Das Winternotprogramm will die Stadt dieses Jahre länger als bis zum üblichen Termin – dem 1. April – aufrechterhalten. In den Notunterkünften könne sichergestellt werden, versicherte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) Anfang Februar dem Sozialausschuss der Bürgerschaft, dass auch die zweite Impfdosis an die Obdachlosen verabreicht werde,