Fotowettbewerb :
Voller Einsatz für den Hinz&Kunzt-Kalender

Für das perfekte Motiv zeigte Hinz&Künztler Thomas Körpereinsatz. Foto: Lena Maja-Wöhler

Betreut von Profis gingen Hinz&Künztler auch im Coronajahr auf Fotosafari in Hamburg. Die Ergebnisse können Sie sich 2021 ins Wohnzimmer hängen – als Fotokalender. Jetzt erhältlich!

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

Der erste Workshop begann wie eine Selbsterfahrungsrunde: Im Stuhlkreis saßen Thomas, Sergej und Jürgen auf dem Parkplatz vor unserer Geschäftsstelle. Der Referent: unser Fotograf Dmitrij Leltschuk. Der hatte nicht einmal eine Kamera dabei, zückte dafür Zettel und Stift. Der Reportagespezialist blickte in skeptische Gesichter, als er begann, den „goldenen Schnitt“ auf ein weißes Blatt zu zeichnen und über Perspektive zu sprechen. Munterer wurde die kleine Runde aber, als es Richtung Speicherstadt ging. Die Vertriebskollegen Sergej und Jürgen, beide begeisterte Fotografen mit einer guten Ausrüstung, begannen sofort, über Objektive zu fachsimpeln. Verkäufer Thomas schaute etwas pikiert auf seine alte Spiegelreflexkamera. „Ich fühle mich, als ob ich mit dem Goggo­mobil unterwegs bin, im Vergleich zu euch“, sagte er. Dann musste er doch lachen. „Aber es kommt ja auch nicht nur auf die Technik an.“

1. Platz! Fotograf: Gerrit. Er ist seit 2004 bei Hinz&Kunzt. Vor sieben Jahren zog er in eine eigene Wohnung. Um sein Foto „KunztLicht“ so optimal hinzube­kommen, besuchte der 45-Jährige die Straßenecke drei Mal.

Das Schöne bei diesem und allen anderen Workshops: Es ging um mehr als Fotografie. Gute Gespräche und gemeinsames Erleben sind ein toller Nebeneffekt. Auf der Elphi-Plaza war jedenfalls keiner der Teilnehmer vorher schon einmal gewesen. Und im Alten Elbtunnel kamen bei Thomas die Erinnerungen an die Zeit durch, als er im Hafen gearbeitet hat. „Hier sind wir früher oft durchgelaufen, wenn die Fähre nicht fuhr.“ Fotos sind natürlich trotzdem jede Menge entstanden.

Reich war die fotografische Ausbeute auch beim zweiten Workshop zum Thema Elbe mit Fotografin Lena Maja Wöhler. Thomas legte sich mit seiner Kamera platt auf den Boden, um so die richtige Sicht auf ein Schiff zu haben. Gerrit machte einen Kniefall, um das Wasser besser in Augenschein nehmen zu können, und Mario ging für die Strandszenerie in die Hocke. Rainer machte sich dagegen unauffällig ans Werk – und schoss das Bild, das zum Deckblatt unseres Kalenders wurde: bunte Liebesschlösser auf einer Brücke. Auch Jürgen war dabei, allerdings hat der Hobbyfotograf die Elbe schon so oft abgelichtet, dass sie ihn als Motiv gar nicht mehr so sehr reizte. Der Vertriebsmitarbeiter war trotzdem dabei, „weil wir uns endlich mal wieder treffen“. Das war auch der Grund, warum wir dann länger in der Strandperle saßen, als auf Motivsuche zu gehen. War eben verdammt lang her, dass wir mal wieder so richtig quatschen konnten.

2. Platz! Fotografen: Jürgen und Sergej. Unsere Vertriebsmitarbeiter traten mit diesem Bild gemeinsam beim Fotowettbewerb an. „Während Corona hatte sich für mich eine ganz fiese Isolation gebildet“, erzählt Jürgen, der seit 2002 im Hinz&Kunzt-Vertrieb arbeitet. Da es Sergej genauso erging, sind die beiden ihrem Hobby kurzerhand gemeinsam nachgegangen. Das Foto entstand bei der Eröffnung der U-Bahn-Station Elbbrücken. Sergej: „Da gab es nur an einem Tag eine Lichtshow, die wollten wir uns nicht entgehen lassen.“

Skeptisch waren wir zunächst bei der Idee, die Mauricio Bustamante hatte: Drei Workshops sollten es sein. Mit viel Theorie in seinem Studio. Das kam uns zu anspruchsvoll vor. Wer sollte denn so tief einsteigen wollen? Doch wir hatten uns getäuscht: Gerrit, der am Anfang noch eine geliehene Kamera genutzt hatte, hatte sich inzwischen vor lauter Begeisterung eine gebrauchte Spiegelreflexkamera und ein Stativ gekauft. Letzteres brauchte er für seine Idee: Er wollte ein Street-Art-Kunstwerk im Dunkeln mit einer Taschenlampe neu inszenieren.

Dafür musste er sich richtig reinhängen und mehrere Abende vor Ort herumprobieren. „Erst mal musste ich warten, bis die Ampeln aus waren. Damit das Licht stimmt. Das war aber erst nach 24 Uhr der Fall“, erinnert sich Gerrit. Und schließlich erlebte er noch eine richtige Überraschung. „Am dritten Abend sprach mich ein Mann an und fragte, was ich da mache. Ich erzählte ihm von unserem Fotowettbewerb. Da stellte er sich mir als der Künstler vor, der das Kunstwerk erstellt hat.“ Die beiden unterhielten sich die ganze Nacht und tauschten am Ende Telefonnummern aus.

3. Platz! Fotograf: Sergej. Der 47-Jährige arbeitet seit vier Jahren in Teilzeit im
Hinz&Kunzt-Vertrieb. Nebenbei verkauft er Magazine. Er fotografiert schon seit vielen Jahren leidenschaftlich gern, am liebsten Blumen: „Das ist für mich eine Meditation“, sagt er. „Du bist allein mit der Blume, ich bemerke keine Leute um mich herum und mache, was mir gefällt. Ich bin voll konzentriert.“

Nach all den lehrreichen Workshops und intensiven Bildbesprechungen ­mussten die Teilnehmer am Ende aber auch liefern. Jeder durfte nur fünf Bilder bei der Jury einreichen, das war hart. Und auch die fünf Jurymitglieder mussten noch einmal tüchtig sieben. Aber am Ende waren sich Chefredakteurin Birgit Müller, Vertriebsleiter Christian Hagen, Fotograf Andreas Hornoff, Sybille ­Arendt aus der Öffentlichkeitsarbeit und Marina Schünemann aus der Team­assistenz einig: Der Gewinner ist Gerrit. Sich die Nächte um die Ohren zu hauen, hat sich also mehr als gelohnt.

Der Fotokalender 2021

Der Hinz&Kunzt Fotokalender für das Jahr 2021 ist ab sofort bei den Hinz&Künztler*innen auf ihren Verkaufsplätzen zu haben. Preis: 6,80 Euro, davon gehen 3,40 Euro an die Verkäufer*innen.

Artikel aus der Ausgabe:

Kreativ durch die Krise

Corona trifft auch Kulturschaffende besonders hart, noch immer kämpfen viele Künstler*innen um ihre Existenz. Wie gehen sie mit der Krise um? Wir haben bei einigen nachgefragt. Außerdem: Mit Beginn der Coronapandemie mussten Tagesaufenthaltsstätten ihre Arbeit einschränken. Welche Hilfe können Obdachlose jetzt im Winter von der Stadt erwarten? Und: Annette Bruhns wechselt vom Spiegel zu Hinz&Kunzt.

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Autor:in
Sybille Arendt
Sybille Arendt
Sybille Arendt ist seit 1999 dabei - in der Öffentlichkeitsarbeit und der Redaktion.