In Hamburg starben in den vergangenen Jahren mehr Menschen durch Drogenkonsum. Die Zahl der Drogentoten ist inzwischen auf dem höchsten Stand seit knapp 20 Jahren. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der CDU hervor.
Die Zahl der Drogentoten in Hamburg steigt an: Starben 2017 noch 60 Menschen am Drogenkonsum, so waren es im vergangenen Jahr bereits 81 Fälle. Eine Erklärung für die Zunahme liefert der Senat in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage der CDU nicht.
Die nackten Zahlen lassen keine Rückschlüsse zu, ob beispielsweise drogenkranke Menschen in den vergangenen Jahren in Hamburg stärker verelendet sind. Mit der ansteigenden Zahl der Drogentoten ist Hamburg nicht allein. Bundesweit starben mehr Menschen an Drogen. Ein Grund: In den vergangenen zehn Jahren veränderte sich der Drogenkonsum. Chemische Drogen wie Crack und Crystal Meth sind inzwischen weit verbreitet. Sie fordern seit 2017 in Hamburg jährlich etwa zehn Todesopfer.
Unbekannt ist, wie viele der Drogentoten obdachlos waren. Fest steht hingegen: Drogenabhängige sterben ebenfalls früh. Obdach- und Wohnungslose werden laut einer zwei Jahre alten Studie im Schnitt 49 Jahre alt. Die 81 Drogentoten starben im Schnitt mit etwa 42 Jahren. Die CDU erwartet daher ein konsequenteres Vorgehen gegen Drogenkonsum. Der Senat hingegen verteidigt seinen bisherigen Kurs des kontrollierten Konsums und verweist auf den Personalausbau für die Drogenkonsumräume und das Angebot des mobilen Spritzentauschs im Einzugsgebiet St. Pauli. Mehr als 300.000 Euro wurden dafür in den vergangenen zwei Jahren bereitgestellt.
Zudem werden seit der Coronapandemie Ersatzstoffe wie Methadon im Drob Inn am Hauptbahnhof ausgegeben. Diese Form der sicheren Abgabe und des geschützten Konsums soll die Suchtkranken als Risikogruppe zugleich vor dem Coronavirus schützen.