Trotz Corona-Epedemie hat der Bezirk Eimsbüttel noch am vergangenen Freitag die Platte eines Obdachlosen am Isebeekkanal geräumt. Inzwischen haben mehrere Bezirke solche Räumungen ausgesetzt.
Viele Hilfseinrichtungen für Obdachlose haben bereits geschlossen, auch die medizinische Versorgung wird heruntergefahren. Keine Frage, Obdachlose sind von der Corona-Pandemie in ganz besonderer Weise betroffen. Eigentlich Grund genug, zumindest auf Plattenräumungen zu verzichten. Noch am vergangenen Freitag wurde allerdings eine Platte am Isebekkanal in Eimsbüttel geräumt.
Auf Hinz&Kunzt-Nachfrage versichert Kay Becker, Pressesprecher des Bezirksamts Eimsbüttel, dass es solche Räumungen vorerst nicht mehr geben wird: „Sie werden vorübergehend ausgesetzt.“ Die Räumung vom vergangenen Freitag habe mit Arbeiten der Stadtreinigung zu tun gehabt, seitdem sei aber kein Schlafplatz in Eimsbüttel mehr geräumt worden. Zumindest für den Zeitraum der Corona-Krise soll das so bleiben.
Auch in Mitte werden keine Platten geräumt
Auch aus dem Bezirksamt Mitte ist zu hören, dass Plattenräumungen bis auf weiteres ausgesetzt sind. Eine generelle Anordnung zu einer Aussetzung gibt es in Altona derweil nicht. Dennoch lässt Pressesprecher Martin Roehl durchblicken: „Andere Dinge sind momentan vordringlicher.“
In Bergedorf gebe es laut Pressesprecher Sebastian Kloth ohnehin wenig Obdachlose und damit auch wenig Platten: „Aber auch hier würde momentan nicht geräumt werden.“ In Wandsbek stellt sich die Situation genauso dar. In Harburg stelle sich die Frage nach Räumungen laut Bezirksamtssprecher Dennis Imhäuser nicht, weil es momentan keine Platten gebe. Aber ohnehin würden die Prioritäten auch hier momentan woanders liegen.
Das Bezirksamt Nord war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.