Nach 29 Jahren als Gewerkschafter für die International Transport Workers’ Federation geht Ulf Christiansen jetzt in Rente. Für die Seeleute im Hamburger Hafen hat er viel erreicht.
Ulf Christiansen kann zufrieden zurückblicken, wenn er diesen Monat in den Ruhestand geht. 29 Jahre hat der Gewerkschafter für die Rechte von Seefahrern gestritten – und viel bewirkt: „Wenn wir uns einschalten, ändert sich die Situation der Seeleute fast immer“, sagt der 64-Jährige.
Eine Zahl: Rund 29,5 Millionen Euro Heuer haben die weltweit 130 Inspektoren der International Transport Workers’ Federation (ITF) vergangenes Jahr bei Reedern eingetrieben, die ihre Seeleute nicht korrekt entlohnt hatten. Und: „Wenn ein Seemann im Hamburger Hafen Probleme hat, erfahren wir das.“
„Ich komme aus einer Familie, die sich immer für andere Menschen eingesetzt hat“, erzählt der Sohn eines Pastors. Lange fährt er zur See, erwirbt das Kapitänspatent, arbeitet als Erster Nautischer Offizier. Als die Gewerkschaft ihn fragt, ob er Inspektor werden will, zögerte er nicht: „Die Arbeit war die ideale Kombination meines ersten Berufs mit sozialem Engagement.“
Ganz verloren geht der streitbare Mann der guten Sache übrigens nicht: „Ich habe der ITF angeboten, künftig die Ausbildung junger Inspektoren zu unterstützen.“