Obdachlose ohne Krankenversicherung können bislang ein Mal pro Woche eine allgemeinmedizinische Sprechstunde besuchen. Für den Fortbestand des Projektes auf St. Pauli werden jetzt weitere Fachärzte für die Mitarbeit gesucht.
Jeden Freitag bieten Medizinstudierende in der Tagesaufenthaltsstätte Cafée mit Herz eine Sprechstunde für Obdachlose an. Durchschnittlich kämen wohl pro Termin etwa zehn Patienten in die Beratung, sagt Anna Schuster von der studentischen Poliklinik (StuPoli) gegenüber Hinz&Kunzt.
Damit füllen die Ehrenamtlichen eine Lücke im Hilfssystem: Viele Obdachlose auf Hamburgs Straßen haben keine Krankenversicherung, sind aber auf medizinische Hilfe angewiesen. Zuletzt hatte die Krankenstube der Caritas im Mai beklagt, dass es für sie zu wenig Angebote für sei gibt. „Ich weiß von Fällen, in denen diese Menschen auf der Straße leben – unterversorgt und unter komplett unwürdigen Bedingungen“, sagte damals Krankenstubenleiter Thorsten Eikmeier gegenüber Hinz&Kunzt. Sozial- und Gesundheitsbehörde wollten prüfen, welchen zusätzlichen Bedarf es gibt. Bislang ohne Ergebnis – ob das Hilfesystem ausgebaut wird, ist somit noch ungewiss.
Also müssen die Ehrenamtlichen der Poliklinik ran. Unabhängig von der Nationalität und dem Versicherungsstatus untersuchen sie im Cafée mit Herz jeden Patienten. Einige werden sogar ins Krankenhaus überwiesen. Anderen wiederum müssen Medikamente verschrieben werden. Das alles ist jedoch nur möglich, wenn ein ausgebildeter Arzt die Verantwortung trägt. „Derzeit gibt es drei Ärzte, die uns regelmäßig unterstützen“, sagt Schuster. Zu wenig, um sicher zu stellen, dass auch alle Sprechstunden besetzt sind.
Deswegen sucht das Projekt der privaten Medizinhochschule Asklepios Campus Hamburg jetzt Verstärkung – vor allem Fachärzte für innere Medizin. Während für die Studierenden die Arbeit in der StuPoli zum Studium zählt, werden die Ärzte für ihre Arbeit auch honoriert. Interessierte Ärzte sollten sich direkt an Anna Schuster unter info@stupoli-hamburg.de wenden.
Weitere Information zum Projekt unter www.stupoli-hamburg.de