Ehrung für Hilfsprojekte :
Sozialbehörde vergibt Annemarie-Dose-Preis

Annemarie „Ami“ Dose. Gründerin der Hamburger Tafel, wird posthum geehrt: Cornelius M. Braun

Drei Hilfsprojekte für Obdachlose und straffällige Jugendliche sind die ersten Preisträger des Annemarie-Dose-Preises. Der neue Sozialpreis erinnert an die Gründerin der Hamburger Tafel.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Am 29. August 2018 hätte Annemarie Dose, Gründerin der Hamburger Tafel, ihren 91. Geburtstag gefeiert. Sie verstarb im April 2016. In Erinnerung an „Ami“ Dose wurde in diesem Jahr erstmals der vom Senat gestiftete Annemarie-Dose-Preis durch die Sozialbehörde vergeben.

Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Gruppenpreises ist das Projekt „Pädagogisches Boxen“ des Vereins Gefangene helfen Jugendlichen. Der Verein entstand 1996 auf Initiative von drei Strafgefangenen der JVA Fuhlsbüttel und setzt sich für Gewaltprävention bei Jugendlichen ein.

Darüber hinaus vergab die Sozialbehörde zwei mit 1500 Euro dotierte Einzelpreise. Freuen konnte sich Mitra Kassai aus dem Karoviertel. Die Kulturmanagerin bringt als DJ Rita regelmäßig alte Menschen zum Tanzen. Ihr Ziel: Arbeit und soziales Engagement miteinander verknüpfen. Mit ihrer gemeinnützigen Agentur Oll inklusiv arbeitet sie gegen die Tendenz an, Rentnerinnen und Rentner zuhause oder in Heimen möglichst still und bequem zu verwahren. „Ich kenne kaum ein Projekt, was dem Gedanken von Annemarie Dose besser folgt als dieses. Es hat Leichtigkeit, vermittelt Freude und ist so einfach gedacht,“ sagte Lars Meier, Vorstandsmitglied des Vereins MenscHHamburg und Teil der Jury des Annemarie-Dose-Preises dazu in seiner Laudatio.

Nachruf Annemarie Dose
Gute Reise, liebste Ami!
Abschiedsworte für Annemarie Dose, Gründerin der Hamburger Tafel – und vor allem: für einen ungewöhnlichen Menschen. 

Der zweite Einzelpreis ging an die freie Journalistin Susanne Groth mit ihrem Verein „Leben im Abseits“. Vor drei Jahren veröffentlichte sie einen Bildband mit Porträts von Menschen auf der Straße. Inzwischen organisiert sie Lesungen, Projekttage an Schulen und eine jährliche Benefizveranstaltung zum Thema Obdachlosigkeit und ist dabei der Tagesaufenthaltsstätte CaFée mit Herz eng verbunden.

Auch Sozialsenatorin Melanie Leonhardt (SPD) zählte zu den Gratulanten. „Mit Ihrem Engagement zeigen die Preisträger, dass Sie gerne in unserer Stadt leben und Hamburg mitgestalten wollen“, sagte die Senatorin. „Sie packen an, wo es etwas zu tun gibt, statt sich schulterzuckend abzuwenden. Sie denken über den eigenen Tellerrand hinaus und werden für Ihre Mitmenschen aktiv. Hamburg wird besser durch engagierten Bürgerinnen und Bürger wie Sie – das drückt dieser Preis aus.“

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.