Die Bürgerschaft hat insgesamt 20 neue Vollzeitstellen bewilligt, um Wohnungslosen bei der Wohnungssuche zu helfen. Beim Unterkunftsbetreiber fördern&wohnen soll ein neues Vermittlungsteam entstehen.
Notunterkunft, Folgeunterkunft, Wohnung: In der Theorie ist der Weg aus der Obdachlosigkeit in Hamburg gar nicht so lang. In der Praxis hapert es aber spätestens beim Umzug aus den Unterkünften des städtischen Betreibers fördern&wohnen in eine reguläre Wohnung. Der Wohnungsmarkt ist so überlastet, dass immer mehr Wohnungslose in den Einrichtungen von f&w feststecken: Im Oktober waren es knapp 5000. Laut einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Linksfraktion aus dem Mai blieben sie dort im Schnitt 638 Tage.
Ab 2019 soll ein Vermittlungsteam bei f&w den Wohnungslosen und Flüchtlingen dabei helfen, eine eigene Wohnung zu finden. Das mindestens fünfköpfige Team soll die Integration in den Wohnraum begleiten und den Vermietern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, falls es Probleme gibt. Das hat die Bürgerschaft auf Antrag von SPD und Grünen im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für 2019/2020 beschlossen.
Mehr Personal für Fachstellen
Das Team soll eng mit den Fachstellen für Wohnungsnotfälle der Bezirke zusammenarbeiten. Sie leisten Hilfen zur Wohnungssicherung bei drohender Obdachlosigkeit und unterstützen ebenfalls Wohnungslose bei der Wohnungssuche. Auch sie bekommen nun mehr Personal: Zusätzlich zu den 112 bestehenden Vollzeitstellen (Stand März 2018) haben SPD und Grüne 15 neue Stellen im neuen Haushalt vorgesehen. Die Fraktionen planen, die öffentlichen Unterkünfte so „spürbar zu entlasten“.
Die #hhbue beschließt den Doppelhaushalt für die Jahre 2019/2020. pic.twitter.com/Ark1iE3C7Y
— Bürgerschaft Hamburg (@buergerschaftHH) December 13, 2018
Hamburg könne stolz darauf sein, so viele Wohnungslose und Geflüchtete unterzubringen, sagte die sozialpolitische Sprecherin der Grünen, Mareike Engels. „Der Wunsch aller Menschen ist aber ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden und dies wollen wir mit Kräften unterstützen.“