Mann ohne festen Wohnsitz gestorben :
Polizei ermittelt nach Tod in S-Bahn

In einer S-Bahn nach Harburg starb ein 76-jähriger Mann - zunächst nahm niemand Notiz. Symbolfoto: Deutsche Bahn AG/Volker Elersleben.

Die Nachricht ist zutiefst verstörend: Ein 76 Jahre alter Mann ohne festen Wohnsitz stirbt in der S-Bahn nach Harburg  – aber sein Tod bleibt zunächst unbemerkt. Die Polizei wertet nun Videoaufnahmen aus den Überwachungskameras aus.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Der dramatische Vorfall ereignete sich am vergangenen Mittwoch in der S-Bahnlinie 3, wie zuerst das Abendblatt meldete. Am Mittag alarmierte ein Fahrgast den Rettungsdienst, weil er einen bewusstlosen Mann aufgefunden hatte. Die herbei gerufenen Sanitäter konnten jedoch nur noch den Tod des 76-Jährigen feststellen.

Laut Abendblatt soll es sich bei dem Toten um einen Obdachlosen handeln. „Er hatte keinen festen Wohnsitz“, bestätigt Rüdiger Carstens. Sprecher der Bundespolizei gegenüber Hinz&Kunzt. Ob der Mann tatsächlich zuvor auf der Straße geschlafen habe, sei aber noch unklar. Ebenso wie die Tatsache, an welcher Station der Mann in die S-Bahn gestiegen und wie lange er gefahren sei, bevor und nachdem er starb.

Aufnahmen werden ausgewertet

„Wir ermitteln in alle Richtungen, haben aber zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise auf Fremdeinwirkung und gehen von einem natürlichen Tod aus“, so Carstens. Derzeit wertet die Polizei Aufnahmen der Überwachungskameras aus. Sie verspricht sich davon auch Hinweise darüber, ob und wie viele Fahrgäste den Mann gesehen haben. Der Verstorbene sei in einer Viererbank auf dem Boden hockend aufgefunden worden, sagte Carstens.

Laut Abendblatt-Informationen habe die Totenstarre bereits eingesetzt, als die Rettungssanitäter kamen. Das spräche dafür, dass der 76-Jährige bereits einige Zeit tot gewesen sein könnte – ohne dass jemand von den anderen Fahrgästen davon Notiz genommen hat.

 

Autor:in
Simone Deckner
Simone Deckner
Simone Deckner ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Soziales. Seit 2011 arbeitet sie bei Hinz&Kunzt: sowohl online als auch fürs Heft.

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