Nachdem ein schlafender Obdachloser im Januar am U-Bahnhof Burgstraße brutal zusammen getreten wurde, sucht die Polizei nun mit Fotos nach dem mutmaßlichen Täter. Auch nach einem Zeugen wird gefahndet.
Die Polizei hat bei den Ermittlungen nach einem versuchten Tötungsdelikt auf einen Obdachlosen im Januar jetzt Fotos aus einer Überwachungskamera veröffentlicht. Darauf sollen der mutmaßliche Täter und ein unbeteiligter Zeuge zu sehen sein.
Da die bisherigen Ermittlungen stagnieren, habe sich die Polizei zu diesem Schritt entschlossen, so Sprecherin Heike Uhde. „Die Bilder sind relativ gut. Wer die Männer kennt, wird sie auf diesen Fotos auch erkennen“, so Uhde.
Der mutmaßliche Täter ist 1,85 bis 1,90 Meter groß, hat kurze dunkle Haare und eine schlanke Statur. Auffällig ist seine spitze Nase. Zur Tatzeit trug er einen blaue Jeans, einen blauen Kapuzenpullover und eine dunkle, hüftlange Steppjacke.
Zeuge dringend gesucht
Das andere Foto zeigt einen unbekannten Mann, der als Zeuge gesucht wird. Die Polizeisprecherin betont, dass der Mann, der auf dem Bild eine helle Jacke trägt, nicht unter Tatverdacht steht. „Er ist definitiv unbeteiligt – es ist aber unglaublich wichtig, dass er sich bei uns meldet“.
Der mutmaßliche Täter hatte im Januar einen neben dem Eingang zur U-Bahn Burgstraße liegenden, schlafenden Obdachlosen mehrfach brutal gegen den Kopf getreten. Der 58-jährige aus Polen stammende F. kam mit schweren Kopf- und Rückenverletzungen ins Krankenhaus.
Gewalt gegen Obdachlose
„Wir sind hier nicht mehr im Bereich von schwerer Körperverletzung, es geht um ein versuchtes Tötungsdelikt“, sagt Polizeisprecherin Uhde, „wer mit Schuhen mehrfach gegen den Kopf eines Menschen tritt, nimmt seinen Tod billigend in Kauf.“
Zeugen, die Hinweise auf den Tatverdächtigen und/oder den Zeugen machen können, werden gebeten sich unter der Nummer 040 – 42 86 56 789 oder an jeder Polizeidienststelle zu melden. Die Fotos kann man sich hier anschauen.
In Hamburg sind im vergangenen Jahr 70 Gewalttaten gegen Obdachlose von den Behörden registriert worden. Es ist die höchste Zahl seit Beginn der Bundeskriminalamt-Statistik im Jahr 2012.