Im vergangenen Jahr haben Hilfeempfänger erneut zahlreiche unrechtmäßige Forderungen ihrer Vermieter erfolgreich abgewehrt und dadurch der Stadt Hamburg Ausgaben von rund 130.000 Euro eingespart.
Seit mehr als 15 Jahren besteht in Hamburg eine Kooperation zwischen Sozialbehörde und den Hamburger Mietervereinen. Die Stadt übernimmt die Mitgliedsbeiträge für Sozialhilfeempfänger, die Stress mit ihrem Vermieter haben. Eine absolute Win-win-Situation, wie die jetzt veröffentlichte Bilanz der Mietervereine offenbart. Auf Grundlage der Kooperationsvereinbarung gewannen die Mietervereine im vergangenen Jahr nicht nur 1439 neue Mitglieder.
Die Stadt übernahm darüber hinaus die Kosten der Mitgliedschaft von rund 59.300 Euro. Diesen Kosten stehen allerdings deutliche Einsparungen gegenüber: insgesamt rund 190.000 Euro. So hoch war die Summe, die von Vermietern 2017 in Rechnung gestellt wurde, von den Mietern durch die Beratung aber nicht gezahlt werden mussten. Insgesamt sparte die Stadt Hamburg somit rund 130.000 Euro ein.
Die Kosten der Unterkunft für Sozialhilfeempfänger zahlen schließlich nicht die Mieter, sondern die Stadt. Sie ist daher darauf angewiesen, dass sich Mieter selbstständig gegen ungerechtfertigte Kosten wehren. „Unsere Kooperation mit der Behörde ermöglicht einen kompetenten juristischen Beistand in Mietangelegenheiten auch für die Hamburger Haushalte, die sich das eigentlich nicht leisten können“, sagt Siegmund Chychla, Vorstand des Mietervereins zu Hamburg. „Damit helfen wir nicht nur den betroffenen Beziehern von Transferleistungen, sondern entlasten den Hamburger Haushalt und sorgen dafür, dass mit dem Geld der Steuerzahler sparsam umgegangen wird.“
Hilfeempfänger, die sich über die Höhe ihrer Mieterhöhung oder Betriebskosten-Abrechnung wundern, können sich an ihren Sachbearbeiter im Jobcenter beziehungsweise an das Fachamt für Grundsicherung und Soziales wenden. So konnte der Mieterverein zu Hamburg im Durchschnitt pro Fall Vermieter-Forderungen von 116 Euro abwehren.