Am Sonntag wird gefeiert im leetHub: Vor einem Jahr ging das Flüchtling-Magazin online. Wir haben Hussam Al Zaher, dem Chefredakteur des internationalen Teams, vier Fragen zum Einjährigen gestellt.
Hussam, du bist als Chefredakteur des Flüchtling-Magazins vor einem Jahr mit der Idee angetreten, dass sich Deutsche und Geflüchtete besser kennenlernen sollen. Wie nah seid ihr diesem Ziel heute?
HUSSAM AL ZAHER: Ja, zuerst wollten wir unsere Geschichten aufschreiben und dadurch ins Gespräch mit Deutschen kommen. Aber ich bin jetzt seit drei Jahren hier und fühle mich gar nicht mehr nur als Flüchtling. Ich habe die deutsche Kultur kennengelernt, viele deutsche Freunde gefunden. Die Frage „Woher kommst du?“ ist nicht mehr so wichtig wie die Frage „Wie können wir miteinander leben?“. Unabhängig von Nationalität oder Religion. Wir sind alle Menschen.
Was war euer größter Erfolg im vergangenen Jahr?
Das Magazin hat schon einen guten Bekanntheitsgrad erreicht. Wir haben fast 12.000 Follower bei Facebook. Im Team arbeiten zwölf Leute, vier Deutsche, vier Geflüchtete, vier Menschen mit Migrationshintergrund – alle ehrenamtlich. Was sich aber als Herausforderung gezeigt hat, ist unser Name: Viele glauben, es geht bei uns nur um Flüchtlinge. Es geht uns aber um den Kulturaustausch.
Wie soll es im zweiten Jahr weitergehen?
Wir wollen noch mehr Menschen erreichen. Anfangs haben wir einen Artikel pro Woche veröffentlicht, jetzt stellen wir jeden Tag einen Text online. Viele Menschen haben uns geschrieben, dass sie das Projekt gut finden. Aber, wie gesagt, es geht uns vor allem um ein Miteinander der Kulturen. Das ist auch die Frage, die wir an die deutsche Gesellschaft stellen wollen: Warum bleiben wir Flüchtlinge und auch Fremde, obwohl wir schon länger hier sind? Warum können wir nicht den nächsten Schritt gehen?
Geburtstagsfeier
Deine Heimat Damaskus duftet nach Jasmin, hast du in einem Text geschrieben. Wie duftet Hamburg?
Ich mag diesen Duft, der nach dem Regen in der Luft liegt (lacht).