Eine andere Wohnungsbauplanung ist möglich – und nötig. Das fordert ein breites Bündnis um die Recht auf Stadt-Aktivisten. Mit einer Parade wollen sie Alternativen zur bisherigen Wohnungsbaupolitik aufzeigen. Öffentliche Anhörung am Springer-Haus.
Zu einer Demonstrations-Parade ruft ein breites Bündnis des Netzwerks Recht auf Stadt und Never Mind the Papers für Samstag auf. „Es ist allerhöchste Zeit, darüber zu sprechen, wie wir unsere Städte anders weiterbauen können“, sagen die Initiatoren. „Beyond Welcome – Eine andere Planung ist möglich“, lautet das Motto der Veranstaltung, zu der auch das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot, der Flüchtlingsrat Hamburg und der Leerstandsmelder aufrufen.
In ihrem Aufruf erklären die Veranstalter die derzeitige Wohnungsbaupolitik für gescheitert: „Jahrzehntelang haben Immobilienentwickler und Politiker unsere Städte behandelt, als lebten in ihnen hauptsächlich Gutverdienende, als hätten Menschen mit kleinem Einkommen und Obdachlose kein Recht auf Stadt und als könnten die weltweiten Fluchtbewegungen Europa nicht erreichen“, heißt es. Dabei habe Hamburg kein Flüchtlings-, sondern ein Wohnungsproblem.
Start ist um 14 Uhr an den Messenhallen am Karolinenplatz. Vor Ort soll über die Frage diskutierte werden, ob Hamburg in zentraler Lage ein Messegelände braucht, das den größten Teil des Jahres ungenutzt herumsteht. Wie könnte eine alternative Nutzung aussehen? Die Parade endet um 16 Uhr auf dem Vorplatz des größtenteils leer stehenden Springer-Hauses. „90.000 Quadratmeter Nutzfläche, die ideal wären, um ein Exempel für diese andere Planung zu statuieren. Der richtige Ort für ein Public Hearing, um über eine Stadt zu sprechen, in der Höher und Mehr nicht nur für die gilt, die es sich leisten können“, so die Initiatoren.
Text: SIM
Foto: Recht auf Stadt
Samstag, 28. Mai, 14 Uhr Parade, Karolinenplatz / Messehallen und 16 Uhr Public Hearing, Axel-Springer-Platz. Live-Stream unter www.rechtaufstadt.net
Der Aufruf im Wortlaut.