Seit langem fragen wir uns, warum in den „Geisterhäusern“ in Neuenfelde nicht Obdachlose wohnen können. Denn seit vielen Jahren schon lässt die Stadt hier rund 50 Häuser schamlos vergammeln.
Nun haben Anwohner neulich vorgeschlagen, dort Flüchtlinge unterzubringen, statt sie abseits des Dorfes in eine neu errichtete Containersiedlung zu pferchen. Auch eine gute Idee. Saga GWG, seit Sommer Eigentümer der Häuser, hat sie der Sozialbehörde nach eigenen Angaben selbst unterbreitet. Doch die setzt lieber auf Massenunterkünfte.
Einst kaufte der Senat die Häuser, um Klagen gegen die Airbus-Erweiterung zu verhindern. Doch längst ist geklärt, dass Menschen in ihnen wohnen könnten. Leider sind viele der Häuser ziemlich heruntergekommen infolge des langen Leerstands. 20 sollen Neubauten weichen, 29 modernisiert werden, erklärt die städtische Wohnungsbaugesellschaft. „Mit der Sanierung wird begonnen, wenn das Gesamtkonzept Neuenfelde mit dem Bezirk Harburg abgestimmt worden ist.“
Das Bezirksamt lässt auf Nachfrage wissen, es habe dieses Konzept bereits erarbeitet. „Saga GWG prüft nun die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen.“ Und: „Derzeit laufen weiterhin Gespräche.“
Laut der Harburger Grünen wurde das Konzept bereits 2014 vom Stadtplanungsausschuss beschlossen. „Saga GWG ist nicht in die Puschen gekommen“, sagt Britta Herrmann, Vorsitzende der Grünen-Fraktion in Harburg. „Da wir eine Wohnungskrise haben, müssten die da jetzt ganz schnell rangehen.“
Text und Foto: Ulrich Jonas