Im Oktober 2009 berichtete Hinz&Kunzt von skandalösen Vorgängen auf dem Hamburger Wohnungsmarkt: Thorsten Kuhlmann, stellvertretender Ortsvorsitzender der CDU Osdorf, besitzt Wohnungen in einem Haus in Eilbek, die er vor allem an Hartz-IV-Empfänger, Menschen mit Schulden und ehemalige Obdachlose vermietet. Die Wohnungen, die Hinz&Kunzt im Laufe der Recherche besuchte, waren in einem erbärmlichen Zustand: Feuchtigkeit, Schimmel, bröckelnder Putz. Vor allem aber waren die Wohnungen wesentlich kleiner als in den Mietverträgen angegeben. Die überteuerten Mieten bezahlte der Staat, da die meisten Mieter auf Sozialleistungen angewiesen waren. Aus Angst, ihr Dach über dem Kopf wieder zu verlieren, unternahmen diese in den meisten Fällen nichts. Auf Nachfrage erklärte die Arge, sie könne in solchen Fällen nichts gegen den Vermieter unternehmen, weil die Vertragspartner Kuhlmann und seine Mieter seien. Fünf Monate später ist aus der Hinz&Kunzt-Geschichte ein handfester Skandal geworden.
Jetzt haben Der Spiegel und die Hamburger Morgenpost das Thema aufgegriffen. Die CDU Osdorf musste öffentlich reagieren, auf ihrer Homepage ist mittlerweile eine Distanzierung des Ortsvorsitzenden Robert Heinemann zu lesen. Kuhlmanns politisches Amt in der CDU ruht, bis die Vorwürfe geklärt sind. Der Bund der Steuerzahler und die SPD forderten unterdessen, Kuhlmann müsse das unrechtmäßig erhaltene Geld an die Arge zurückzahlen. Inzwischen melden sich auch immer mehr Betroffene in den Hamburger Medien zu Wort. Kuhlmann selber hat mittlerweile in einem Artikel der MoPo Stellung genommen und die Vorwürfe von sich gewiesen.
Lesen Sie den Hinz&Kunzt-Bericht vom Oktober 2009 noch einmal in voller Länge.